Die Schweizer Nati hatte 2008 Grosses vor. Als Co-Gastgeber mit Österreich trat man ambitioniert zur Heim-EURO an. Dem scheidenden Trainer Köbi Kuhn wollten die Spieler ein gebührendes Abschiedsgeschenk in Form einer Viertelfinal-Qualifikation machen.
Doch es kam bekanntlich anders: Die ersten beiden Spiele gingen verloren, und die Nati war schon vor dem letzten Gruppenspiel ausgeschieden.
Ein verhängnisvolles Foul
Das Schweizer Unheil hatte am 7. Juni in Basel im Eröffnungsspiel gegen Tschechien seinen Lauf genommen – und zwar noch vor der Pause und bevor überhaupt ein Tor gefallen war.
Im Mittelfeld wurde Alex Frei in der 42. Minute von Zdenek Grygera gefoult. Nicht böse, aber unglücklich. Der Schweizer Stürmer blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen liegen – und musste unter Tränen (und mit einem Innenbandriss, wie sich später herausstellte) den Platz verlassen. Für ihn war die EURO beendet, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte.
BVB-Stürmer und Nati-Rekordtorschütze
Mit Frei fiel kein x-beliebiger Spieler aus. Der Basler war Captain der Mannschaft und der offensive Hoffnungsträger. In den letzten 3 Saisonspielen mit Borussia Dortmund hatte er 4 Tore erzielt. Und seit seinem Doppelpack im EURO-Vorbereitungsspiel gegen Luxemburg (3:0) Ende Mai war Frei neuer Nati-Rekordtorschütze (damals 35, später 42 Tore).
Ein Schuss, ein Treffer
Der Ausfall von Frei, der vor der Pause für alle gefährlichen Schweizer Aktionen verantwortlich gewesen war, schien die Nati nach dem Wechsel nicht unbedingt zu lähmen. Sie blieb die bessere Mannschaft.
Doch in der 71. Minute leistete sich die Schweiz einen verhängnisvollen Abwehrschnitzer, den Vaclav Sverkos zum 1:0 nutzte. Es war der 1. Torschuss Tschechiens in diesem Spiel.
Die Schweiz kam dem Ausgleich in der Schlussphase mehrmals nahe – Johan Vonlanthen traf nur die Latte. Doch am Ende blieb ein 0:1, ein verletzter Captain – und 4 Tage später war die EURO für den Co-Gastgeber gelaufen.