Der Kosovo hat der Schweiz bisher einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Noch hat die Nati gegen die junge Nation in drei Anläufen keinen Sieg einfahren können. Die speziellen Gegebenheiten rund um die «Bruderduelle», wie sie mitunter betitelt wurden, mögen dazu einen Teil beigetragen haben.
Murat Yakin hat diese Erzählung langsam satt, wie er an der Medienkonferenz vor der ersten Partie in der WM-Qualifikation am Freitag im Basler St. Jakob-Park deutlich machte. «Es klang für mich jeweils fast Grümpelturnier-mässig. Aber jetzt geht es um die Qualifikation.» Einem erfolgreichen Start soll bei aller Verbundenheit nichts im Weg stehen.
Funktioniert das Umschaltspiel?
Trotz der nicht ganz unbeschwerten Vorbereitung, die zu Beginn der Woche noch vom «Deadline Day» auf dem Transfermarkt beeinträchtigt wurde, fordert Yakin einen von Beginn an entschlossenen Auftritt. Die guten Ansätze im Umschaltspiel, die man beim Sommerzusammenzug gegen Mexiko und die USA gezeigt habe, gelte es zu bestätigen. «Das will ich gleich von der ersten Sekunde an sehen.»
Ich bin froh über seinen Transfer. Das Spiel der Premier League ist genau auf ihn zugeschnitten.
Nachlässigkeiten wie in der letzten EM-Qualifikation, als man gegen den gleichen Gegner Führungen verspielte und jeweils nur unentschieden spielte, seien tabu. Und was die Spielweise angeht, seien auch weniger gut eingeübte Mittel erlaubt, etwa mit aggressivem Spiel gegen den Ball. «Das sind wir uns nicht so gewohnt. Aber wir müssen alle Register ziehen.» In den Ballbesitzphasen orientiert sich Yakin an den Stichworten Vertikalität, Intensität und Unberechenbarkeit.
Guter Einstand für Ndoye in Nottingham
Diese Attribute passen perfekt zu Dan Ndoye. Der schnelle Flügel hat sich nach seinem Wechsel von Bologna zu Nottingham in England bestens eingefügt und gleich mit einem Tor und einem Assist überzeugt. «Ich bin froh über seinen Transfer. Das Spiel der Premier League ist genau auf ihn zugeschnitten», freut sich Yakin.
Ndoye strahlt nach dem gelungenen Saisonstart einiges an Selbstvertrauen aus. Team, Coach und Staff in Nottingham hätten ihm den Einstieg erleichtert. «Auf dem Platz fühle ich mich wohl, deshalb habe ich wohl auch gleich getroffen und meinen ersten Assist verbucht», sagt der Waadtländer.
Am Freitag erwartet er «einen komplizierten Match gegen einen guten Gegner. Aber wir wollen uns qualifizieren, mit einem Sieg können wir hoffentlich den ersten Schritt machen.»
Die möglichen Aufstellungen
- Schweiz: Kobel; Widmer, Elvedi, Akanji, Rodriguez; Freuler, Zakaria, Xhaka; Ndoye, Embolo, Vargas.
- Kosovo: Muric; Vojvoda, Rrahmani, Dellova, Paqarada; Rexhbecaj, Avdullahu; Korenica, Jashari, Muslija; Muriqi.