Daniel Siebert stand ungewollt im Mittelpunkt des Auftaktspiels der Schweizer Nati gegen Dänemark. Mit der umstrittenen roten Karte gegen Nico Elvedi lenkte der deutsche Schiedsrichter die Partie in ungünstige Bahnen, die letztlich in einer 0:2-Niederlage mündete.
Dabei ging fast ein wenig unter, dass in Kopenhagen eine (teil)-erneuerte Nati auf dem Rasen stand. Nach den Rücktritten von Goalie Yann Sommer, Offensivkünstler Xherdan Shaqiri und Verteidiger Fabian Schär fehlte dem Team von Trainer Murat Yakin die Erfahrung von 305 Länderspielen. Davon hat man aber nicht viel gemerkt. «Die Nati hat sehr viel davon gezeigt, was sie auch an der EURO gezeigt hat. So war eigentlich gar nicht so viel neu», analysiert SRF-Experte Beni Huggel das 1. Spiel nach der EM.
Die neuen Spieler hätten sich mehrheitlich sehr gut eingeführt. «Gregor Kobel hat die Nati mit seinen Paraden im Spiel gehalten und war dank seinem starken Fuss wie ein 11. Feldspieler auf dem Platz.» Trotz suboptimalem Stellungsspiel beim ersten Gegentreffer wollte Huggel ihm keinen Vorwurf machen.
Debütant Gregory Wüthrich, der nach dem Platzverweis von Elvedi ins Spiel gekommen ist, habe beim 0:1 ebenfalls nicht ganz sattelfest ausgesehen. «Es ist aber zu früh, den Stab über ihm zu brechen. Das muss man bei einem Spiel mit 11 gegen 11 nochmals anschauen.»
Huggel äussert sich zudem zu folgenden Themen:
- Die positiven Aspekte der Niederlage
«Der Spielaufbau von hinten nach vorne hat mir sehr gut gefallen. Der Fussball mit dem Kurzpassspiel, der auf wenig Zufall ausgelegt ist nicht nur mit Pässen auf die Seiten, sondern auch in die Schnittstellen, gelang wie schon an der EURO sehr gut.»
- Steigerungspotenzial in der Offensive
«Man kommt nicht zu vielen Torchancen, das war teilweise auch an der EM schon so. Auf den letzten 30 Metern fehlen die Lösungen, dadurch braucht es sehr viel Aufwand, um überhaupt ein Tor schiessen zu können.»
- Das bevorstehende Duell mit Spanien
«Ich erwarte, dass die Schweizer auch gegen Spanien versuchen werden, ihr Spiel durchzuziehen. Auf der anderen Seite wartet jedoch ein Gegner, der das Spiel ebenfalls dominieren will. Ich hoffe, der Schweiz gelingt es, das Spiel zu ihren Gunsten zu gestalten. Das mögen die Spanier nicht, die sind lieber im Ballbesitz, als dem Ball hinterherzulaufen. Für die Nati wäre es gut, das Heil in der Offensive zu suchen.»