So richtig gross im Rampenlicht ist Silvan Widmer noch nie gestanden. Der 28-Jährige blickt auf einen unscheinbaren Werdegang zurück: Von Aarau über Udinese Calcio zog es ihn zum FC Basel.
Seit dieser Saison kickt er in der Bundesliga bei Mainz 05. Er ist Stammspieler, zeigt konstant gute Leistungen und wartete beim letzten Auftritt (3:0 gegen Fürth) gar mit einem Assist auf.
Der kalkulierte Wechsel nach Mainz
«Ich fühle mich wohl in Mainz», sagt Widmer am Sonntagabend im sportpanorama . «Der Klub ist nicht zu gross. Man kennt sich, schätzt sich, respektiert sich. Das ist sehr cool.»
Dass er sich für ein Engagement bei den «Rot-Weissen» entschied, hatte auch mit dem Wunsch nach Spielpraxis zu tun. «Ich wusste, dass ich gute Chancen auf einen Stammplatz haben würde.»
Ich weiss, was hohe Wellen schlägt und diesen Dingen gehe ich aus dem Weg.
Widmer sollte recht behalten. In den ersten 4 Saisonspielen fungierte er auf der rechten Seite in der Startelf. Dies tat er im Verlauf des Turniers auch bei der EURO 2020; mit guten Auftritten verdrängte er den bis dahin gesetzten Kevin Mbabu auf die Bank.
Grosse Ziele mit der Nati
Den Erfolg hat Widmer auch seinem Charakter zu verdanken: «Ich bin bodenständig und eher ein ruhiger Typ.» Schlagzeilen über Skandale sucht man bei ihm vergebens. «Ich weiss, was hohe Wellen schlägt und diesen Dingen gehe ich aus dem Weg», so Widmer weiter.
Ab Montag weilt er zusammen mit der Schweizer Nationalmannschaft in Basel. Es stehen wegweisende Spiele in Hinblick auf die WM-Qualifikation an – und das mit dem neuen Trainer Murat Yakin an der Seitenlinie. «Wir sind wieder hungrig und wollen Grosses erreichen», so Widmer.
«Künstler sind andere»
Die Ungewissheit, dass Widmer den erst kürzlich gewonnenen Stammplatz in der SFV-Auswahl wieder verlieren könnte, bereite ihm kein Kopfzerbrechen. Viel eher «nimmt es mich Wunder, was der Trainer für Spielprinzipien hat», erklärt Widmer.
An seiner Rolle in der Nationalmannschaft werde sich so oder so nichts ändern. «Ich bin der stille Arbeiter, der konstant abliefert. Künstler sind andere.»