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Inoffizielle Fussball-WM Für die Nati geht es in Pristina auch um den «WM-Titel»

Die Schweiz dürfte am Dienstag im Kosovo definitiv das WM-Ticket lösen. Im Falle eines Sieges würde sie zudem inoffizieller Weltmeister.

Fussballspiel zwischen gelbem Torwart und rotem Spieler beim Schuss.
Legende: Hier ging es noch nicht um den inoffiziellen Weltmeistertitel Am 5. September deklassierte die Nati den aktuellen Titelträger Kosovo in Basel 4:0. Damals gehörte die UFWC-Krone indes noch den Schweden. Freshfocus/Toto Marti

Am Dienstagabend tritt die Schweizer Nationalmannschaft in einer komfortablen Ausgangslage zum letzten WM-Quali-Spiel an. Im Kosovo darf sie sich eine Niederlage mit bis zu 5 Toren Differenz erlauben und löst das Ticket für die Endrunde 2026 trotzdem.

Ein Sieg in Pristina ist also nicht nötig, um das grosse Ziel zu erreichen. Falls sich die Nati aber durchsetzt, darf sie sich Weltmeister nennen. Inoffizieller Weltmeister.

2022 hatte Argentinien beide Titel inne

Bei den «Unofficial Football World Championships» – kurz UFWC – wird der Weltmeister nicht am im Vierjahresrhythmus stattfindenden Fifa-Turnier, sondern fortlaufend ermittelt. Die Sache funktioniert folgendermassen:

  • England gewinnt am 8. März 1873 das zweite offizielle Länderspiel der Fussball-Geschichte gegen Schottland (das erste Duell endete 0:0) mit 4:2 und kürt sich zum 1. «Weltmeister».
  • Bei der nächsten Niederlage des «Weltmeisters» (dies war im Falle von England bereits im kommenden Spiel der Fall) wird der Bezwinger der neue «Weltmeister».
  • Solange ein amtierender «Weltmeister» seine Partien gewinnt oder unentschieden spielt, bleibt der Titel bei ihm.

Wenn sich der amtierende Titelträger für eine Fifa-WM qualifiziert, ist nach dem Turnier der offizielle Weltmeister in der Regel auch der inoffizielle Weltmeister. Das war letztmals 2022 der Fall. Damals reiste Kroatien als inoffizieller Weltmeister nach Katar und verlor im Halbfinal gegen Argentinien. Der spätere Weltmeister verteidigte seinen UFWC-Titel bis November 2023 und einem 0:2 gegen Uruguay.

Die Schweiz kann zum 7. Mal den UFWC-Thron besteigen

Die Schweiz hatte den Titel in der Vergangenheit schon sechsmal inne. Erstmals 1939 nach einem 3:1 gegen Italien, zum bislang letzten Mal 1994. Damals schlug die Nati an der WM in den USA die Rumänen in der Vorrunde 4:1 und löste die Osteuropäer als Titelhalter ab. Im nächsten Spiel wurde die Schweiz indes sogleich wieder entthront (0:2 gegen Kolumbien).

Fussballspieler in roten Trikots feiern Tor im Stadion.
Legende: Schweizer Jubel in Detroit Im Pontiac Silverdome schlägt die Nati an der WM 1994 nicht nur Rumänien 4:1, sie darf sich bis zum 0:2 gegen Kolumbien 4 Tage später auch inoffizielle Weltmeisterin nennen. Keystone/STR

Erst 27 Jahre später bekam die Nati die nächsten Gelegenheiten, sich den inoffiziellen WM-Titel zurückzuholen. Doch weder im Juni an der EM-Endrunde 2021 (0:3) noch 3 Monate später in der WM-Quali (0:0) konnte sie Italien bezwingen.

In Pristina hat die Equipe von Murat Yakin nun die nächste Chance, zum 7. Mal den UFWC-Thron zu besteigen. Der Kosovo ist seit dem 2:0 gegen Schweden im September «Weltmeister» und hat den Titel seither dreimal verteidigt. Zuletzt beim 2:0 in Slowenien.

WM-Qualifikation

 

SRF zwei, Sportpanorama, 16.11.2025, 18:00 Uhr ; 

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