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Nach 10 Jahren als Nummer 1 Sommer hängt die Nati-Goaliehandschuhe an den Nagel

Im Tor der Schweizer Nati endet eine Ära: Yann Sommer erklärte am Montagmorgen seinen Rücktritt aus dem Nationalteam. Der 35-jährige Goalie von Inter Mailand bestritt in den letzten gut 12 Jahren 94 Länderspiele. Seit dem Sommer 2014 war er Stammkeeper an 3 Europa- und 2 Weltmeisterschaften gewesen.

Es bleibt unglaublich viel, es bleibt alles.

«Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, meine Karriere als Torhüter des Schweizer Nationalteams zu beenden. Es war mir eine grosse Ehre und ein Privileg, mein Land während 12 Jahren in 94 Länderspielen auf höchstem Niveau vertreten zu dürfen. Mit dem Abschluss einer weiteren grossartigen Endrunde an der EM in Deutschland, wo ich zuvor unvergessliche Jahre in der Bundesliga verbracht habe, ist nun der Moment gekommen, um Abschied zu nehmen», schreibt Sommer, der in seinen 94 A-Länderspielen 35 Mal ohne Gegentor blieb, in seinem Statement.

Gegenüber SRF führt der 35-Jährige aus: «Auf der einen Seite freue ich mich auf das neue Kapitel, aber klar, ich werde die Zeiten mit den Jungs vermissen. Das Feiern mit den Fans, das ist der Teil gewesen, der die Entscheidung schwierig gemacht hat.» Der Blick zurück sei geprägt von Highlights: «Es bleibt unglaublich viel, es bleibt alles. Jedes Turnier, jedes Highlight wird einen Platz in meinem Herzen haben. Der Mbappé-Penalty, jede Achtelfinal-Quali. Wir waren sehr erfolgreich als Nati.»

Steht eine Rückkehr zum FC Basel im Raum?

Wenngleich er nun mehr Freizeit und mehr Zeit für die Familie habe, solle es dann doch nicht allzu ruhig werden, betont Sommer. Er habe grosse Ziele mit seinem Klub Inter Mailand. Apropos Klub: Ist eine Rückkehr zum FC Basel eine Option? «Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich habe noch einen laufenden Vertrag und fühle mich fit. Ich schliesse nichts aus. Im Moment ist es für mich aber kein Thema, ich bin sehr glücklich bei Inter. Für die nächsten Jahre gibt es aber noch keine Gedanken.»

Ob es ihn denn wurme, dass er an Grossanlässen mehrfach knapp noch grössere Erfolge wie etwa einen Halbfinal-Einzug verpasst habe? «Natürlich strebt man den maximalen Erfolg an. Der erste Moment des Ausscheidens schmerzt immer extrem. Danach reflektierte ich immer, was geschehen ist. Von der Vorbereitung über die Stimmung, auch mit den Fans. Dann überwiegen solche Dinge. Am Ende kann man es nicht ändern, wenn ein Step gefehlt hat, um weiterzukommen.»

Dem Nationalteam bleibe er erhalten, zumindest als Supporter: «Ich werde die Nati künftig als Fan unterstützen und mit ihr mitfiebern.»

Radio SRF 3, Nachrichten, 19.08.24, 10:00 Uhr ; 

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