Bei aller Seriosität im Hinblick auf die bevorstehenden Aufgaben konnte sich die Nati die Vorzüge des Wallis dann doch nicht ganz entgehen lassen. So besuchte man im Rahmen eines Teamevents die pittoresken Weinberge. Nebst einer Tavolata prüften Coach Murat Yakin und Goalie Yann Sommer den Reifegrad der Trauben.
Auch Youngster Zeki Amdouni fand viel Gefallen am abwechslungsreichen Programm. Und am Wein? Kopfschmerzen: Fehlanzeige, denn: «Ich trinke keinen Alkohol», schmunzelt der Stürmer im Interview. Abwechslung ist sich der 22-Jährige mittlerweile gewohnt, zum Saisonbeginn wechselte er von Basel zu Burnley in die Premier League.
«Die Anpassung hat gut funktioniert. Viele in England sprechen französisch, das hat geholfen.» Weniger leicht sei es zunächst gewesen, den Akzent der Einheimischen zur Gänze zu entschlüsseln. Auf dem Feld klappte die Integration umgehend: In den bisherigen 3 Meisterschaftspartien stand Amdouni immer in der Startaufstellung. Im Winzerjargon würde man ihn als Frühlese bezeichnen.
Den Fehlstart mit 3 Niederlagen vermochte indes auch er nicht zu verhindern, doch mit Manchester City, Tottenham und Aston Villa war die Saison mit harten Brocken lanciert worden. Freilich helfe das dem Selbstvertrauen nicht eben, erklärt der Ex-Basler. Immerhin: Im Ligacup erzielte Amdouni nach seiner Einwechslung in der 78. Minute den einzigen Treffer beim Sieg über Nottingham.
Burnley stellte ihn mit den Teletubbies vor
Inwiefern unterscheidet sich die Premier von der Super League? «Der grösste Unterschied ist die höhere Intensität, die Härte in den Zweikämpfen. Die Spieler sind auf einem anderen Level, das macht es schwieriger.»
Knapp zwei Monate ist es her, dass Amdouni bei Burnley vorgestellt wurde – in recht eigenwilliger Manier. In ein Teletubbies- Video eingebettet grüsste er von Tinky-Winkys Bauch. Der Genfer nimmt es mit Humor: «Das hat mich nicht so gestört, wie viele vielleicht denken. In England geht es auch um die Show bei neuen Transfers. Ich habe gelacht und mir nicht den Kopf zerbrochen.»
Kopfzerbrechen hat der Shootingstar hingegen im Nati-Trikot bislang den gegnerischen Abwehrreihen beschert. 5 Spiele, ebenso viele Tore lautet seine Traumbilanz. Sich darauf was einbilden – es würde nicht zum bescheidenen Amdouni passen: «Ich bin ein junger Spieler und muss für meinen Platz arbeiten.»
Von den Walliser Trauben unabhängig lässt sich zweifellos behaupten: Der erst 22-jährige Zeki Amdouni weist bereits einen erstaunlichen Reifegrad auf.