91. Minute, Champions-League-Spiel zwischen Newcastle und Paris Saint-Germain. Im Stile eines erfahrenen Torjägers, mit voller Wucht und absoluter Präzision trifft Fabian Schär aus der Distanz zum 4:1. Der Nati-Verteidiger lässt sich feiern, das Kracherduell gegen PSG endet siegreich. «Es ist schwierig zu erklären, das ist halt mein Instinkt», sagte der 31-Jährige eine gute Woche später über sein Tor.
Dieses Highlight bleibt dem Verteidiger weiter in guter Erinnerung: «Es war von Beginn an anders als ein normales Premier-League-Spiel.» Schliesslich sei es ein perfekter Tag für den Klub und die Stadt geworden. Dank des Siegs liegt Newcastle in der «Hammer-Gruppe» mit PSG, Dortmund und der AC Milan als Tabellenführer auf Achtelfinal-Kurs.
Ersatz in der Nati
Beim englischen Spitzenklub ist Schär in der Innenverteidigung gesetzt und liefert Woche für Woche starke Leistungen ab. Trotzdem musste er im Nationalteam häufig mit dem Platz auf der Bank vorliebnehmen. In der laufenden EM-Qualifikationskampagne spielte der Wiler nur einmal von Beginn an (beim 2:2 gegen den Kosovo). Trainer Murat Yakin schenkte jeweils Manuel Akanji und Nico Elvedi das Vertrauen.
«Grundsätzlich bin ich ein Spieler wie jeder andere, der spielen will», erklärte Schär über die für ihn unbefriedigende Situation. Man müsse allerdings verstehen, dass es zwischen dem Klub und der Nati Unterschiede gebe.
«Es ist eine andere Mannschaft, ein anderer Trainer und auch viel Konkurrenz. Da muss man halt akzeptieren, dass es einfach anders ist.» Früher sei ihm das noch schwerer gefallen, mittlerweile ginge es leichter. «Ich kann halt nicht mehr leisten, als das was ich bis jetzt mache.»
Mal wieder jubeln im Schweizer Dress?
Weil Elvedi verletzungsbedingt auf diesen Zusammenzug verzichten musste , scheint der Platz in der Innenverteidigung für Schär am Sonntag gegen Belarus frei. Vor ausverkauftem Stadion im St. Galler Kybunpark könnte der Ostschweizer also zu seinem 78. Länderspiel kommen. Der nachgerückte Eray Cömert wird wohl den Platz auf der Bank einnehmen müssen.
Acht Länderspiel-Treffer hat Schär bisher erzielt, zuletzt traf er vor über vier Jahren in der EM-Qualifikation gegen Irland. Höchste Zeit also, dass der torgefährliche Innenverteidiger seinen «Instinkt» auch im Nationalteam mal wieder einsetzt.