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Nationalmannschaft Abschied auf dem Höhepunkt

Ottmar Hitzfeld beschliesst an der WM in Brasilien eine ruhmreiche Trainer-Karriere. Mit seinem Engagement bei der Schweizer Nati kehrte der Lörracher zu seinen Wurzeln zurück. Eine Rückblende.

Nach 30 Jahren setzt Ottmar Hitzfeld einen Schlusspunkt hinter seine Karriere als Klub- und Nationaltrainer. 1984 begann der Lörracher als Coach in der Innerschweiz, als Schweizer Nationaltrainer tritt er bei der Weltmeisterschaft auf der grösstmöglichen Bühne ab.

Siege mit der Nati gegen Fussball-Grossmächte

Höhepunkt in der Ära Hitzfeld war unbestritten das WM-Erstrundenspiel vom 16. Juni 2010 im südafrikanischen Durban gegen Spanien: Die Schweizer Nati besiegte den amtierenden Europameister und späteren Weltmeister mit 1:0. Mit (Testspiel-)Siegen gegen Deutschland (5:3 / 2012) und Brasilien (1:0 / 2013) verhalf Hitzfeld der Schweiz zu weiteren Ehren gegen grosse Fussballnationen.

Nachhaltig dürfte die Verjüngungskur sein, die Hitzfeld den Eidgenossen in den letzten Jahren verpasst hat.

Luxemburg und der Stinkefinger

Tiefpunkte gab es nur wenige: Sein erst 3. Länderspiel als Nati-Trainer verlor er gegen Luxemburg. In der Quali zur WM 2010 setzte es in Zürich einen 1:2-Niederlage gegen den «Fussball-Zwerg» ab. Und in der soeben zu Ende gegangenen WM-Quali wurde der sonst besonnene Trainer von der FIFA wegen der «Stinkefinger-Affäre» für 2 Partien suspendiert.

Erfolgskarriere begann beim SC Zug

In den Trainerberuf eingestiegen war der studierte Mathematiker 1983 beim SC Zug. Zuvor hatte er in der Bundesliga (VfB Stuttgart) und in der Schweiz (Basel, Lugano, Luzern) gestürmt. Bereits 1984 wechselte der heute 64-Jährige zum FC Aarau, nur ein Jahr später holte er mit dem Cupsieg seinen 1. Titel als Trainer.

Mit dem Wechsel zu den Grasshoppers trainierte der Deutsche erstmals einen Klub mit gesteigerten Ambitionen - diese erfüllte er mit 2 Cupsiegen und 2 Meistertiteln. 1991 siedelte Hitzfeld schliesslich zu Borussia Dortmund in die Bundesliga über.

Aufstieg zur grossen Trainerfigur in der Bundesliga

Während seiner Karriere als Klub-Trainer mit Dortmund und Bayern München baute Hitzfeld ein eindrückliches Palmarès auf: 9 nationale Meisterschaften, 4 Cup-Siege, 2 Champions-League-Siege und der Weltpokalsieg.

Mit seinem 2. CL-Erfolg mit den Bayern im Jahr 2001 stieg Hitzfeld endgültig zum Grand Seigneur der europäischen Trainer-Gilde auf. In der Fussballgeschichte ist dieses Kunststück nur Ernst Happel, José Mourinho und jüngst Jupp Heynckes gelungen. 2008 trat Hitzfeld mit dem Double mit Bayern München als Klub-Trainer ab und übernahm fortan die Schweizer Nati.

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