Die Schweiz hat die Qualifikation für die EURO 2016 in Frankreich letztlich souverän geschafft. Hätten alle Spiele in der Gruppe E jedoch nach 80 Minuten geendet, wäre die Nati nur auf Rang 3 gelandet und müsste nun in der Barrage um das EM-Ticket kämpfen.
Die Schweiz hat die Qualifikation also auch dank der intakten Moral der Mannschaft sowie einer starken Kondition geschafft. Einen Anteil am Erfolg darf sich deshalb auch Oliver Riedwyl gutschreiben. Der 40-jährige Berner ist seit der WM 2014 als Konditionstrainer für die Nati zuständig.
Klar: An ihrer Fitness arbeiten die Spieler in den Klubs. Der Austausch sei für ihn zentral, sagt Riedwyl deshalb. «Meine Aufgabe ist, einen lückenlosen Bericht über jeden Spieler zu haben.» Damit könne er zusammen mit den Konditionstrainern der Klubs für jeden Spieler ein individuelles Programm generieren.
Er hat viele positive Energie, welche er auf das Team überträgt.
Auch in der Nati setzt Riedwyl auf Individualität: «Rücken die Spieler ins Camp ein, versuchen wir, unterschiedliche Reize zu setzen», führt Riedwyl aus. Sprich: Stammspieler mit vielen Einsatzminuten werden im Nati-Training weniger gefordert als Akteure, die in ihren Klubs nur wenig zum Einsatz kamen.
Militärische Zuverlässigkeit, Berner Humor
Bei Spielern kommt Riedwyls Arbeit sehr gut an – auch wenn Gelson Fernandes lachend feststellt, dass «man merkt, dass Oliver vom Militär kommt». Tatsächlich ist der ehemalige 1. Liga-Spieler zusätzlich als Fitness-Instruktor für die Absolventen der Spitzensport-RS tätig.
Militärische Seriosität und Zuverlässigkeit, gepaart mit einer Prise Humor; diese Kombination sorgt für Riedwyls Beliebtheit in der Nati. Und wenn die Schweiz dann auch im Juni an der EURO in Frankreich ihre Spiele in der Schlussphase gewinnen sollte, dann hat der Berner auch weiterhin alles richtig gemacht.