WM-Qualifikation
Der Schock sass tief. Leichtfertig hatten die Schweizer letzten Freitag gegen Island den Sieg verspielt. Der Punkt nach dem 4:4 kam wie eine gefühlte Niederlage daher.
Nur 4 Tage später misst sich die noch immer die Gruppe E anführende Nati in Oslo mit Norwegen, ihrem ersten Verfolger. «Wir haben sofort die Möglichkeit zu reagieren, uns zu rehabilitieren, eine Reaktion zu zeigen. Ich sehe dies als Chance», sagt Trainer Ottmar Hitzfeld.
WM-Ticket theoretisch lösbar
Die Ausgangslage der Schweiz ist nach wie vor gut. 4 Punkte beträgt die Reserve auf Norwegen bei 3 ausstehenden Partien. Sogar die vorzeitige WM-Qualifikation wäre am Dienstag machbar, wenn auch nicht aus eigener Kraft: Nebst einem Schweizer Sieg müssten Island und Albanien im Direktduell die Punkte teilen und Slowenien dürfte auf Zypern nicht gewinnen.
Gespräche mit und ohne Trainer
Damit die finalen Quali-Spiele nicht zur Zitterphase verkommen, hat Hitzfeld vor der viel Wert auf die Kommunikation gelegt. «Ich habe Dialoge geführt. Die Gespräche waren wichtig, um wieder selbstbewusst auftreten zu können.» Als Profi müsse man mit Rückschlägen umgehen können, so Hitzfeld.
Die Mannschaft suchte nach dem Island-Dämpfer selbst nach Erklärungen und hielt intern ohne Trainer eine Sitzung ab. «Ich finde das super. Das zeigt die Kultur im Team», so Hitzfeld.
Bis ganz zum Schluss
Ein starkes kollektives Auftreten wird von Nöten sein. Von den letzten 7 Duellen mit Norwegen gewann die Schweiz nur eines, ein Test im Jahr 2005. Im «Hinspiel» trennte man sich im vergangenen Oktober 1:1. In Erinnerung geblieben ist die Stärke der Nordländer bei Standards. «Da sind sie immer gefährlich», weiss Hitzfeld. Und: «Sie haben auch spielerisch Fortschritte erzielt.»
Die Schweiz wird den physisch starken Norwegern energisch entgegenhalten müssen. Unerlaubte Mittel könnten dabei Auswirkungen haben: 9 Spielern droht eine Gelbsperre. Der Weg führt deshalb auch und vor allem über das Spielerische. Oder wie es Xherdan Shaqiri auf den Punkt bringt: «Wir müssen Fussball spielen. Dieses Mal bis ganz zum Schluss.»