Die Erleichterung bei Nationalcoach Vladimir Petkovic war nach dem Last-Minute-Sieg gegen Slowenien gross. Dennoch wartet viel Arbeit auf den 52-Jährigen. Das sind die Baustellen.
Die Innenverteidigung:
Djourou-Vertreter Timm Klose konnte nur mit seinen offensiven Vorstössen überzeugen («ich muss in der ersten Halbzeit zwei Tore machen»). Hinten machte er jedoch keine allzu gute Figur. Beim 2. Gegentreffer verlor der Wolfsburger den Zweikampf gegen Gegenspieler Cesar.
Fabian Schär seinerseits liess sich kurz vor der Pause an der Seitenlinie überrumpeln und stand am Ursprung des ersten Gegentores. Auch er hatte offensiv seine beste Szene. Sein Schuss in der 94. Minute wurde abgelenkt und diente als perfekte Vorlage für Drmics Siegtreffer.
Das Zentrum:
Die grosse Frage stellt sich, wie es mit Gökhan Inler weitergeht. Auch wenn Petkovic taktische Überlegungen für seinen Entscheid geltend machte («wir brauchen mehr Zug nach vorne») und beteuerte, Inler bleibe der Leader des Teams, dürfte dieser kaum Freude an der Ersatzrolle gefunden haben. Inler gehörte erstmals seit seinem Debüt im Nationalteam nicht zur Startformation ohne verletzt oder gesperrt zu sein. In 40 von 44 Pflichtspielen war er zuvor von Beginn weg zum Zug gekommen.
Zudem konnte Blerim Dzemaili, der zuvor in dieser Saison noch keinen Ernstkampf absolviert hatte, seine Nomination nicht rechtfertigen. Der Genoa-Profi vermochte die gewünschten Offensiv-Impulse nicht auszusenden. Granit Xhaka durfte zwar endlich wie bei Gladbach zentral spielen, ein Chef fehlte der Schweizer Mannschaft dennoch.
Das Kollektiv:
Über weite Strecken suchte die Nati ihr Heil in Einzelaktionen. Das monierte auch Captain Stephan Lichtsteiner: «Wenn man 0:2 zurück liegt, ist die Gefahr gross, dass jeder versucht, alleine am Karren zu ziehen. Das haben wir bereits in der Pause angesprochen.» Das Team müsse reifer werden und den Rhythmus von Anfang an gehen, forderte der Juventus-Spieler.
Klose und Yann Sommer sprachen von einem bestandenen Charakter-Test. Dennoch sagte Klose: «Wir müssen anschauen, was in den ersten 80 Minuten passiert ist.»
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