Der ehemalige Sportchef der SSC Napoli, Pierpaolo Marino, rückte ihn einst in die Nähe von Diego Armando Maradona. Auf der Stufe des neapolitanisch-argentinischen «Heiligen» ist Marek Hamsik zwar nicht angelangt, dennoch wird der 28-jährige Slowake mit dem auffälligen Irokesen-Haarschnitt und der (abseits des Platzes) seltsamen Brille von den Fans in der süditalienischen Stadt verehrt.
Bald 100 Tore
Das hat natürlich mit seinen Leistungen auf dem Platz zu tun. 92 Tore in 370 Spielen hat der vielseitige offensive Mittelfeldspieler für Napoli bisher erzielt. Sein «Rackern» (er ist auf der ganzen Länge und Breite des Feldes anzutreffen) und sein oft animalisch anmutender Torjubel täuschen aber darüber hinweg, dass er nebst untadeliger Technik auch eine hohe Spielintelligenz und ein gutes Auge für den freien Raum besitzt.
«Er ist für Napoli und für die slowakische Nationalmannschaft sehr wichtig», sagt Ex-Teamkollege Gökhan Inler. «Er sucht die Freiheit auf dem Feld und braucht Ballkontakte.» Seine Kreise könnten nur durch enges Decken gestört werden, so der Schweizer Nati-Captain.
Möchte wie Del Piero oder Totti werden
Ebensoviel hat die Liebe der Fans aber mit Hamsiks Treue zum Klub zu tun. Trotz Angeboten von Klubs wie Barcelona, Chelsea, Juventus oder Manchester City spielt er seit 8 Jahren für die Süditaliener. «Ich möchte für Napoli wie Del Piero für Juventus oder Totti für die AS Roma werden», sagte er einmal. Umso erstaunlicher angesichts der Tatsache, dass er in der Stadt schon dreimal überfallen wurde.
Zahlreiche Tattoos
Seine Treuebekenntnisse lässt sich Hamsik gerne auf seinen Körper stechen, etwa ein Herz für seine Frau Martina, den Namen seines Sohnes Christian, seine Rückennummer 17 oder eine japanische Geisha mit blauem Umhang zu Ehren der SSC Napoli. Sogar das Datum der slowakischen Qualifikation für die WM 2010 liess er als Tätowierung anbringen.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 11.11.2015, 22:20 Uhr.