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Nationalmannschaft Nati: Auch eine Frage der Mentalität

Die Schweizer Nati sollte die Niederlage in Slowenien nicht nur auf die vergebenen Torchancen zurückführen. Neben der Effizienz fehlte die Kreativität - und der absolute Wille zum Sieg.

Resultate

Die Gründe für das 0:1 der Schweiz an diesem unglücklichen Donnerstagabend von Maribor waren im Umfeld der Nati schnell gefunden: Die Chancenauswertung wurde als Hauptursache ausgemacht, die fehlende Effizienz vor dem gegnerischen Tor. «Nach einer Stunde muss es 2:0, 3:0 stehen für uns», meinte etwa Verteidiger Stephan Lichtsteiner.

Vorab in der ersten Halbzeit dominierte die Schweiz die diskreten Slowenen praktisch nach Belieben. Die Nati gewann den Grossteil der Zweikämpfe, wirkte ballsicher und sattelfest in der Verteidigung. Aber: Das Team von Vladimir Petkovic liess im Angriff die Kreativität vermissen. Und den absoluten Willen zum Torerfolg und damit letztlich zum Sieg.

Eine Frage der Mentalität

«Ob die Bälle ins Tor gehen oder eben knapp nicht», sagte Lichtsteiner deshalb, «hat mit Glück nichts zu tun. Es ist eine Frage der Mentalität.» Der Zentralschweizer liess damit durchblicken, dass er den absoluten Siegeswillen in seiner Mannschaft nicht gespürt hatte, dass das Spiel in Slowenien von einigen Teamkollegen wohl zu sehr auf die leichte Schulter genommen wurde.

Das hat natürlich auch mit dem Modus zu tun. Weil sogar der Gruppendritte noch Chancen auf die EURO-Teilnahme hat, kommt einer einzelnen Partie weniger Bedeutung zu, können Niederlagen später korrigiert werden. «Ich bin überzeugt, dass wir die Quali noch schaffen werden. Dafür muss aber der Riegel im Kopf umgestellt werden», so Lichtsteiner.

Fehlende Kreativität mit Leidenschaft wettmachen

Schon unter Ottmar Hitzfeld glänzte die Nati selten mit Kreativität in der Offensivbewegung. Petkovics System mit 3 Stürmern konnte dieses Defizit bislang nicht beheben. Noch wichtiger deshalb, dass die Leidenschaft der Spieler spürbar ist. Und das war sie - mit Ausnahme vielleicht vom kämpferisch überzeugenden Valon Behrami - in Maribor nicht.

Für die Nati geht es am Dienstag in San Marino weiter, beim schwächsten Nationalteam der Welt. Dort darf eine schwache Chancenauswertung kein Thema sein, sind 3 Punkte Pflicht. Schon Mitte November aber im kapitalen Heimspiel gegen Litauen muss die Schweiz beweisen, dass sie ihre Lektion von Maribor gelernt hat und zwingender auftritt. Mit dem absoluten Willen zum Sieg.

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