Mit Ausnahme der Basler Zeitung , die schon im Titel «grosse Zweifel» an Petkovic äussert, ist der Tenor in der Schweizer Medienlandschaft verhalten positiv. Nicht die erste Wahl sei der 50-Jährige gewesen, lautet das Credo, aber eine «pragmatische Lösung» sei er allemal.
Ein Kompromiss, der sich verkaufen lässt
Die Aargauer Zeitung schreibt in ihrem Kommentar: «Mit Petkovic bekommt die Schweiz einen fachlich ausgewiesenen Trainer, einen Taktiker, einen intelligenten Mann, der auch abseits des Fussballs eine interessante Vita hat. Und der es bei aller Skepsis verdient, eine faire Chance zu bekommen.»
«Petkovic ist ein Kompromiss, der sich verkaufen lässt», folgert die Neue Zürcher Zeitung . «Zumal in Zeiten, da in der Multikulti-Auswahl weniger vom Röstigraben und mehr von kosovo-albanischem Hintergrund die Rede ist: Petkovic bedient den Ruf nach etwas Schweiz (Bellinzona, YB), nach internationalem Flair (Lazio Rom) und nach etwas Balkan (Geburtsort Sarajevo).»
Petkovic ein «cooler Skeptiker»
«Der coole Skeptiker Petkovic», wie ihn der Tages-Anzeiger umschreibt, sei «zum Erfolg gezwungen». Der aktuelle Lazio-Trainer habe den ausdrücklichen Auftrag, die Schweiz an die EURO 2016 in Frankreich zu führen.
Spielerischer Moment im Vordergrund
Für SRF-Radio-Experte Hanspeter Latour zeichnen sich von Petkovic betreute Teams durch ihren Offensivfussball aus: «Der spielerische Moment steht bei ihm stark im Vordergrund. Die Nati verfügt über zahlreiche Spieler, die diese Philosophie umsetzen können.»
Zwei grosse Herausforderungen
Sascha Ruefer, Nati-Kommentator von SRF, will Petkovic nicht als «richtige Wahl» bezeichnen: «Ob Petkovic der richtige Mann für die Nati ist, werden die Resultate weisen.»
Der Experte sieht zwei Herausforderungen auf den neuen Nati-Trainer zukommen: «Erstens: Man wird ihn von Beginn an mit seinem erfolgreichen Vorgänger Ottmar Hitzfeld messen. Und zweitens: Er muss zu den teilweise divenhaften Nati-Spielern einen guten Draht finden.»