Resultate
Starke Schweizer Leistungen in Spielen gegen besser eingestufte Teams haben fast schon Tradition. Die Nati schlug in der jüngeren Vergangenheit Deutschland oder Spanien, so stark wie in diesem Test gegen WM-Gastgeber Brasilien sah man die Schweiz aber selten.
Engagierte erste Halbzeit
Angeführt von den hervorragend aufspielenden Flügeln Xherdan Shaqiri und Valentin Stocker kombinierte sich die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld schon in der ersten Halbzeit immer wieder vors gegnerische Tor. Die besten Chancen vergaben Blerim Dzemaili mit einem Schuss aus 15 Metern sowie Stocker aus halblinker Position nach 30 Minuten.
Auch Brasilien spielte sich in einer animierten und auf gutem Niveau geführten Partie immer wieder in aussichtsreiche Position. Die neuformierte Schweizer Defensive um Philippe Senderos und Timm Klose zeigte sich aber meist auf der Höhe. Und kam Brasilien doch zum Abschluss, rettete Keeper Diego Benaglio (17.) gegen Hulk, danach die Oberkante der Torumrandung (38.) gegen einen Kopfball von Paulinho.
Aussetzer von Dani Alves
War die erste Halbzeit aus Schweizer Sicht ausgezeichnet, sollte es zum Auftakt der zweiten Hälfte noch besser kommen. Der engagierte Stürmer Haris Seferovic flankte nach druckvollem Schweizer Start zur Mitte, wo Dani Alves den Ball völlig unbedrängt und zum Entsetzen seiner Kollegen mit dem Kopf ins eigene Tor spedierte.
Die Schweizer Führung war verdient, das Hitzfeld-Team spielte leidenschaftlicher als die phasenweise lustlos wirkenden Brasilianer. Nach dem 1:0 dominierte die Nati den prominenten Gegner gar und kam zu weiteren guten Chancen. Erst nach einer Stunde und zahlreichen Auswechslungen liess der Schweizer Spielfluss etwas nach.
Überzeugendes Kollektiv
Fabian Schär und Michael Lang kamen zu ihren Nati-Debüts. Beide fügten sich nahtlos ins überzeugende Kollektiv ein. Dzemaili bewies neben dem kämpferisch und defensiv überragenden Valon Behrami im defensiven Mittelfeld, dass er ein starker Ersatz für den im nächsten WM-Quali-Spiel gesperrten Captain Gökhan Inler ist, in der Innenverteidigung meldete Klose mit einer fehlerlosen Leistung seine Ambitionen auf einen Stammplatz an.
Offensiv bester Schweizer war Shaqiri. Der Bayern-Spieler war omnipräsent und an praktisch jedem Schweizer Angriff beteiligt, er spielte technisch brillant und mit blendender Übersicht. Shaqiri stach Brasiliens Superstar Neymar aus, der eine äusserst diskrete Leistung zeigte. Brasilien enttäuschte über weite Strecken, von den brillanten Leistungen am Confed Cup war in Basel nichts zu spüren.
Im Herbst gilt es ernst
Für die Schweiz gilt, aus dem tollen Sieg viel Selbstvertrauen zu schöpfen. Anfang September stehen in der WM-Qualifikation gegen Island und in Norwegen kapitale Partien auf dem Programm. Dann muss die Nati ihre tolle Form bestätigen. So schön der Sieg gegen den WM-Gastgeber auch ist - das Ticket nach Brasilien wird erst im Herbst ausgestellt.