Eigentlich ist es traurig, dass nach einem derart emotional und hart geführten Barrage-Duell gegen Nordirland mit gutem Ausgang für die Schweiz etwas thematisiert werden muss, das eine Erwähnung gar nicht wert wäre.
Der Unmut des Publikums war bei Haris Seferovics Auswechslung 7 Minuten vor Schluss aber gross; so gross, dass ausgerechnet der SFV-Topskorer der Kampagne (4 Tore/3 Vorlagen) in Basel einen unschönen Abgang erleben musste.
Xhaka «schwer enttäuscht», Embolo «fassungslos»
«Es ist nicht einfach, nach einer solchen Qualifikation mit Pfiffen vom Platz zu gehen», so Captain Stephan Lichtsteiner. «Ich wünschte mir, dass einer wie er mehr Respekt erhält.» Granit Xhaka zeigte sich ob der Reaktion des Publikums in Basel «schwer enttäuscht».
Es ist ein absolutes No-Go, dass man einen eigenen Spieler auspfeift.
Noch deutlichere Worte wählten andere Schweizer Spieler. «Ich bin fassungslos», sagte zum Beispiel der für Seferovic eingewechselte Breel Embolo.
Zwar wollte Seferovic trotz Bemühungen kein Tor gelingen, doch die mannschaftsdienliche Leistung des Benfica-Stürmers verdiente – nicht nur teamintern – grosse Anerkennung. «Er hat viel investiert», stellte Goalie Yann Sommer fest. «Die Pfiffe sind komplett unverständlich. Es ist ein absolutes No-Go, dass man einen eigenen Spieler auspfeift.»
Kein Kommentar von Seferovic
Der Betroffene zog es vor, keine Stellung zu beziehen. Seferovic, der beim Verlassen des Feldes nach 83 Minuten still vor sich hin fluchte und mit Gesten selbst Pfiffe andeutete, zog mit gesenktem Blick und weit ins Gesicht gezogener Kapuze Richtung Teambus. Er hätte definitiv einen anderen Abgang verdient gehabt.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.11.17, 17:20 Uhr