Es sei eine neue Situation gewesen, die er so in den letzten viereinhalb Jahren in Wolfsburg noch nie erlebt habe, meint Renato Steffen gegenüber SRF . In den letzten 6 Meisterschaftsspielen wurde der Flügelspieler von seinem Trainer Florian Kohfeldt aussen vor gelassen, einmal gar aus dem Kader gestrichen. Kein Wunder, spricht Steffen von einer der schwierigsten Phasen seiner Karriere.
Ich bin halt einfach ein ehrlicher Typ. Und das verlange ich auch von meinen Gegenüber.
«Es war schwierig, weil ich vom Trainer nicht einmal die Chance erhielt zu zeigen, dass er falsch liegt», so Steffen weiter. Gegenüber 20 Minuten und Blick wird der 30-Jährige noch deutlicher: «Ich hatte noch nie derartige Probleme mit einem Trainer. Ich bin nicht auf den Mund gefallen und habe die Dinge angesprochen. Das hat ihm nicht gepasst.»
Plötzlich neue Perspektiven
So fand sich Steffen auf der Ersatzbank wieder. Er habe sich in jener Zeit viele Gedanken über seine Zukunft gemacht, gibt er offen zu. Unter Kohfeldt wäre es für ihn wohl nicht mehr weitergegangen in Wolfsburg. Denn verbiegen will sich Steffen nicht: «Ich bin halt einfach ein ehrlicher Typ. Und das verlange ich auch von meinen Gegenüber.»
Da sich nun aber Wolfsburg Ende Saison von Kohfeldt getrennt hat, bieten sich Steffen plötzlich wieder neue Perspektiven in der VW-Stadt. «Da sieht man mal wieder, wie schnell es im Fussball gehen kann», sagt der Offensivspieler, der sich nun unter dem neuen Trainer Niko Kovac wieder für einen Stammplatz empfehlen will.
Positiver Abschluss gegen Portugal
Das ist aber noch Zukunftsmusik, die Gegenwart heisst Nationalmannschaft. Hier spürt Steffen die Wertschätzung, die er im Klub zuletzt vermisst hat. Auch wenn die Resultate in der Nations League nicht wunschgemäss ausgefallen sind, hat Steffen seine Zuversicht nicht verloren.
«Wir haben uns das sicher anders vorgestellt», formuliert es der 24-fache Nationalspieler. Doch nun gelte es, zum Abschluss des Zusammenzugs gegen Portugal am Sonntag noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, damit man «mit einem positiven Resultat und hoffentlich auch einer sehr guten Leistung in die Ferien gehen kann». So würde sicher auch die Rückkehr nach Wolfsburg nach der Sommerpause leichter fallen.