Das Wembley bleibt für die Schweizer Nati weiterhin eine unüberwindbare Festung. Obwohl es sich bei der Niederlage gegen die Briten nur um einen Test handelte, sass der Frust bei Granit Xhaka kurz nach Abpfiff tief. Vor allem die letztlich entscheidende Penaltyszene brachte den Nati-Captain in Wallung: «Bei dieser Handsregel weiss niemand, wann es einen Penalty gibt und wann nicht. Dass ein Spiel dann so entschieden wird, kotzt mich einfach an.»
Denn bis zum Elfmeter hätte sein Team alles im Griff gehabt und England sei kaum zu Chancen gekommen. Der Arsenal-Söldner wusste die Niederlage schliesslich dennoch richtig einzuordnen: «Gottseidank war es nur ein Freundschaftsspiel.»
«Die Mannschaft hätte mehr verdient»
Murat Yakin war nach seiner ersten Niederlage als Nati-Coach deutlich gelassener. Vor allem mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der 1. Halbzeit konnte der Trainer mehr als zufrieden sein. «Wir haben vor der Pause tollen und mutigen Fussball gezeigt, viele Zweikämpfe gewonnen und uns diverse Chancen erarbeitet.» Sein Team hätte nach 45 Minuten gut und gerne auch 3:0 führen können, es habe aber an der Effizienz gefehlt.
Nach dem Seitenwechsel sei die Partie lange offen gewesen, mit «zwei Geschenken» brachte man sich aber selbst um den verdienten Lohn. «Die Mannschaft hätte mehr verdient.»
Keine Vorwürfe an Frei
Eines dieser Geschenke ging kurz vor der Pause auf das Konto von Fabian Frei, der den Gegentreffer mit einem Fehlpass eingeleitet hatte. Torschütze Breel Embolo verzichtete darauf, seinem Mitspieler Vorwürfe zu machen: «Klar könnte man darüber diskutieren, den Ball einfach nach vorne zu schiessen, aber das entspricht nicht unserer Philosophie.»
Von einer «verpassten Chance» sprach derweil Xherdan Shaqiri. Der 30-Jährige, der den Schweizer Führungstreffer mit einer butterweichen Flanke vorbereitet hatte, sah das Problem ebenfalls in der zweiten Halbzeit. «Um gegen grosse Mannschaften zu bestehen, darf man nicht aufhören mitzuspielen.»