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Variable Spielsysteme Dem Nati-Coach geht es ums Prinzip

4-2-3-1? 3-5-2? Dreierkette? Viererkette? Vladimir Petkovic passt die Formationen seinen Spielern an, nicht umgekehrt.

«Es gibt kein Petkovic-System» , meinte der Nationaltrainer selber nach der 1:2-Niederlage gegen Belgien . Bestätigt wird diese Aussage durch einen Blick in die Vergangenheit. Ob bei den Young Boys, Samsunspor oder Lazio Rom: Vladimir Petkovics Formationen variierten beinahe von Spiel zu Spiel. Auch diese Unregelmässigkeit stellt letztlich eine gewisse Regel dar. Seine Teams sollen variabel auf dem Spielfeld agieren.

«Es gibt nur Systeme, die für die zur Verfügung stehenden Spieler besser oder weniger gut geeignet sind» , gibt der Nati-Coach seine Philosophie wieder. Gestern also empfand Petkovic ein «3-5-1-1» als die beste Variante. Brisant dabei:

  • Ricardo Rodriguez übernahm in der hintersten Reihe auf halblinks eine defensivere Rolle.
  • Offensiver ans Werk gehen durfte Michael Lang. Der Gladbacher kam auf der rechten Flügelposition zum Einsatz, pendelte dort zwischen Abwehr- und Mittelfeldkette.
  • Denis Zakaria oder Remo Freuler, wer darf neben Granit Xhaka im Mittelfeld die Fäden ziehen? So lautete die Frage vor dem Belgien-Spiel. Petkovics Antwort: Auf Kosten eines Flügelspielers durften beide spielen.

«Ich werde oft dazu befragt, worauf ich dann immer antworte, dass die Prinzipien wichtig sind. Diese sind bei 3, 4 oder 5 Verteidigern die gleichen.» Und trotzdem: Neue Grundordnungen müssen unter Ernstbedingungen erprobt werden. Die Gelegenheit dazu hatte Petkovic bei der Nationalmannschaft lange nicht, da den Testspielen oft die Wichtigkeit fehlte. Die Nations League gibt dem Tessiner nun die Chance, die in den Trainings eingeübten Varianten unter ernsteren Bedingungen zu testen.

Dies wird wohl auch bei der nächsten Partie gegen Island wieder der Fall sein. Die Schweizer Nationalmannschaft reist nun nach Reykjavik, um sich dort auf das vorletzte Nations-League-Gruppenspiel vom Montag vorzubereiten.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.10.18, 20:10 Uhr

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