Christian Pulisic, Weston McKennie, Tim Weah, Antonee Robinson, Sergino Dest, Yunus Musah, Folarin Balogun, Gio Reyna und Tyler Adams. Die Liste der abwesenden US-Amerikanischen Nationalspieler vor der Partie gegen die Schweiz ist lang. Die Gründe dafür vielfältig. Verletzungen, eine Teilnahme an der anstehenden Klub-WM oder Erschöpfung nach der langen Saison.
Gerade die Absage von Pulisic stiess einigen sauer auf. Ex-Nationalspieler Landon Donovan nahm Cristiano Ronaldo, der auch mit 40 Jahren noch für Portugal spielt, als Beispiel: «Das bedeutet es, dein Land zu vertreten», sagte Donovan im Interview bei Fox. «Genau das ist es. Und wenn du das als Profi-Fussballer diese Verantwortung nicht übernehmen willst, dann komm besser gar nicht erst. So läuft das.»
McKennie gibt zurück
Gekontert wurden die Aussagen von Mittelfeldspieler McKennie, der ebenfalls fehlt, weil er sich mit Juventus Turin auf die Klub-WM vorbereitet. «Niemand von uns sieht es als Selbstverständlichkeit an, für das Nationalteam zu spielen. Es ist die grösste Ehre, die es im Sport gibt», sagte der 26-Jährige.
Allerdings fügte er auch an: «Wenn du aber fühlst, dass dein Körper nicht im richtigen Zustand ist und du eine Verletzung riskierst, gibst du lieber jemandem die Chance, der 100 Prozent geben kann.»
Viele Spieler aufgeboten
Durch die vielen Absenzen ist die Stimmung im US-Team gereizt, dazu kommt die aktuelle Resultatkrise. Nach drei Niederlagen in Folge droht bei einer weiteren Pleite gegen die Schweiz die längste Niederlagen-Serie seit 2007. Zuletzt setzte es ein 1:2 gegen die Türkei ab.
Für die USA wird die Partie in der Nacht auf Mittwoch also auch etwas zum Charaktertest. Weil die besten Spieler fehlen, bot Nationaltrainer Mauricio Pochettino unter anderem 15 Akteure aus der MLS auf. Insgesamt hat der Argentinier seit seiner Übernahme im vergangenen Oktober schon sagenhafte 59 verschiedene Spieler aufgeboten.
«Ob wir gut genug sind? Das kann ich nach den Spielen sagen», erklärte Pochettino vor dem Zusammenzug. Nach dem Spiel gegen die Schweiz steht für die USA noch der Gold Cup, das nordamerikanische Pendant zur Europameisterschaft, an. Ein Jahr vor der Heim-WM wäre ein gutes Resultat bei der Kontinentalmeisterschaft eminent. Bei den aktuellen Unruhen wird dieses Unterfangen allerdings schwierig.