20 Startminuten nahe an der Perfektion, dann ein Einbruch nach der Pause – so lässt sich das Geschehen in Sofia in aller Kürze zusammenfassen. Die Schweizer Nationalmannschaft hat beim erwarteten 3:1-Pflichtsieg gegen Bulgarien zum Auftakt der Qualifikation für die WM 2022 in Katar zwei Gesichter gezeigt.
Dies war Trainer Vladimir Petkovic und seinen Spielern nach der Partie selbstredend bewusst. Mit der 2. Halbzeit war man nicht zufrieden. «Das darf uns nicht passieren», meinte etwa Captain Granit Xhaka. Petkovic versuchte, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen: «Es ist vielleicht ganz gut, dass das passiert ist. Wir haben gesehen, dass es einen Fehler braucht, und schon läuft man Gefahr, alles wieder zu verlieren.»
Breel Embolo dachte zudem schon nach dem Startspiel ans Torverhältnis und sagte: «Es wäre sehr schade, wenn man am Ende die direkte Qualifikation wegen einem Tor verpasst.»
Erster sportlicher Sieg seit 16 Monaten
Gleichwohl dürften bei den Schweizern die guten Gefühle überwiegen. Denn auf einen Sieg hatten die Nationalspieler zuletzt lange warten müssen. Das 3:1 in Bulgarien war der erste Vollerfolg für das Team von Vladimir Petkovic seit November 2019 – den 3:0-Forfaitsieg gegen die Ukraine vom vergangenen November ausgenommen.
Im ganzen Jahr 2020 hatte es in 5 Nations-League-Spielen 3 Remis und 2 Niederlagen gegeben, dazu kamen zwei Niederlagen in den Freundschaftsspielen gegen Kroatien und Belgien.
Ein Duo findet zum Toreschiessen zurück
Mehr als ein Tor hatten die Schweizer dabei nur ein Mal erzielt – beim 3:3-Remis gegen Deutschland im vergangenen Oktober. Mit Embolo und Steven Zuber beendeten zwei Akteure eine lange Flaute: Beide hatten im Nationaldress zuvor seit März 2019 nicht mehr getroffen.
Diese Zahl ist schön. Es ist ein perfekter Monat für mich.
Regelmässiger als dieses Duo trifft Haris Seferovic – für den Benfica-Spieler war das 2:0 im 71. Länderspiel der 20. Treffer. «Diese Zahl ist schön. Es ist ein perfekter Monat für mich. Aber natürlich will ich noch viele Tore mehr erzielen», so der Luzerner.
Gleiches gilt für das ganze Nationalteam. Die nächste Gelegenheit bietet sich am Sonntag in St. Gallen gegen Litauen im zweiten Spiel der WM-Qualifikation – dann sollen nicht nur die ersten 20 Minuten nahe an der Perfektion sein.