Zweieinhalb Monate ist es her, als Promotion-League-Vertreter Biel dem FC Basel im Cupfinal einen aufopferungsvollen Kampf lieferte und sich zumindest eine Halbzeit lang mit dem Super-League-Riesen auf Augenhöhe bewegte. Das Spiel ging zwar 1:4 verloren, der Klub sammelte aber eifrig Sympathiepunkte.
Der überraschende Erfolg (Biel schaltete auf dem Weg in den Final unter anderen Lugano und YB aus) forderte indes seinen Tribut. Das Team, das es am Samstag erneut mit dem FC Basel aufnimmt, ist mit jenem von Ende Mai nicht mehr vergleichbar.
Wir wussten, dass es schwierig sein würde, die Spieler zu halten.
Noch drei Spieler der damaligen Startelf figurieren im Kader. 17 Abgänge hatte Biel zu verzeichnen, 15 Neue kamen. Mit Brian Beyer (zu Winterthur) und Damian Kelvin (zu Lugano) schafften zwei Akteure den Sprung in die Super League. Goalie Raphael Radtke, der das Schaufenster Cup mit mehreren hervorragenden Leistungen zu nutzen wusste, wurde von Challenge-League-Absteiger Schaffhausen abgeworben.
Aufstieg in die Challenge League weiterhin das Ziel
«So sind die Regeln des Spiels. Wir wussten, dass es schwierig sein würde, die Spieler zu halten, sofern wir den Aufstieg in die Challenge League nicht schaffen», sagt Trainer Samir Chaibeddra zum Aderlass. Auch der 36-jährige französische Trainer erregte das Interesse anderer Klubs, verfügt aber noch nicht über die Uefa Pro Lizenz und konnte von der neuen Führung um Präsident Nik Liechti zum Bleiben bewegt werden.
Am mittelfristigen Ziel, dem Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse, ändert sich trotz den bedeutenden Umwälzungen nichts. «Die Führung verfolgt in den nächsten drei Jahren ein Projekt, an das ich glaube. Die Stadt und der Klub haben alles, um in der Challenge League zu spielen», so Chaibeddra.
Niederlage und Sieg zum Saisonstart
Davon überzeugt ist auch Omer Dzonlagic, ein weiterer Verbliebener der Cup-Sensation. «Ich sehe sehr viel Potenzial. Für diejenigen, die neu gekommen sind, ist das eine grosse Chance», sagt der 30-Jährige. Der Saisonstart lief für die Berner durchzogen: Gegen Aufstiegskonkurrent Kriens gab es eine Niederlage, gegen Breitenrain einen Sieg. «Wir müssen uns noch finden», analysiert Dzonlagic wenig überraschend. Gut möglich also, dass die Partie gegen Basel für die neu formierte Equipe im ehrgeizigen Entwicklungsprozess etwas gar früh kommt.