- Servette und YB trennen sich in der 4. Super-League-Runde torlos.
- Ein lange Zeit dominanter Meister bringt in Genf aus 26 Abschlüssen und zahlreichen glänzenden Chancen nichts zustande.
- Servettes Neuling Boubacar Fofana verabschiedet sich in der 39. Minute unter die Dusche, auch für Vincent Sierro endet der Arbeitstag vorzeitig.
- Im 2. Samstagsspiel erzielt der FC Lugano ein spätes 1:1-Remis bei Vaduz.
Die Young Boys hätten an diesem Abend in Genf wohl noch eine gefühlte Ewigkeit weiterspielen können – der Ball wäre kaum ins Tor gekullert. Allzu ineffiziente Gäste müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass ihre Chancenauswertung unzureichend war. Der Reihe nach sündigten – zunächst früh im Spiel – Meschack Elia und Christian Fassnacht oder – mit zunehmender Dauer – immer wieder der Topskorer der Vorsaison, Jean-Pierre Nsame.
Fast schon mit dem Mut der Verzweiflung setzte der eingewechselte Nicolas Bürgy in der 86. Minute einen Kopfball an den Pfosten. Es blieb trotz animierter Schlussphase beim torlosen Remis.
Zwar noch immer ungeschlagene Berner in der jungen Meisterschaft gaben in der 4. Runde bereits zum zweiten Mal Punkte ab. Und eben: Gelb-Schwarz brachte bei seiner Hauptprobe zur Europa-League-Gruppenphase (am Donnerstag Auftakt zu Hause gegen die AS Roma, live ab 18:40 Uhr bei SRF zwei ) seine Offensive überhaupt nicht wie gewünscht ins Rollen.
Servette und die Stolperfalle
Vor allem in der ersten Hälfte war der Auftritt des Meisters dominant, das Chancenplus augenfällig. Doch schon in dieser Phase erwiesen sich die Ladehemmungen als Achillesferse: Aus 15 Abschlüssen brachte die Elf von Trainer Gerardo Seoane nichts Zählbares zustande.
Ab der 39. Minute konnte sich YB knapp eine halbe Stunde in Überzahl versuchen – Besserung war deswegen keine in Sicht. Nach Doppelgelb für Vincent Sierro innert 3 Zeigerumdrehungen (!) war in der 66. Minute die numerische Ausgeglichenheit auf dem Rasen wieder hergestellt.
Servette erwies sich nicht zum ersten Mal in jüngster Vergangenheit als Knacknuss. In der letzten Saison hatte der damalige Aufsteiger gegen die Hauptstädter 5 Punkte gebucht. Der letzte Sieg der Young Boys in Genf datiert vom 18. Mai 2013.
Zwei Neulinge – zwei unterschiedliche Verdienste
Im Stade de Genève sahen wir vor gut 5000 Zuschauer zwei völlig gegensätzliche Debüts:
- Fabian Rieder kam zu seiner Feuertaufe in der Profimannschaft – und durfte gleich von Beginn weg im YB-Angriff mittun. Der erst 18-Jährige erledigte seinen Job solide und stand vor allem in der ersten Hälfte bei vielen Standard-Situationen im Fokus.
- Kein Einstand nach Mass war Boubacar Fofana vergönnt. Der erst vor 16 Tagen verpflichtete Pariser stieg bei seiner Super-League-Premiere zu übermütig ein, handelte sich in der 30. und 39. Minute je Gelb ein und musste somit seinen Arbeitstag bald schon wieder beenden.
So geht es weiter
Am Donnerstag begegnet YB auf der europäischen Bühne mit dem italienischen Spitzenteam AS Roma einem anderen Kaliber. In der Super League wartet am 25. Oktober zu Hause der FC Luzern, Servette muss sich gleichzeitig bei Sion beweisen.