Weil die im Europacup beschäftigten Teams Basel, YB, Lausanne und Servette an diesem Wochenende spielfrei haben, finden lediglich drei Super-League-Partien statt. Den Auftakt machen am Samstag der FC Zürich und der FC Thun. Am Sonntag folgen die Duelle GCZ – Winterthur und St. Gallen – Luzern. Drei Affichen, auf welche sich ein genauerer Blick lohnt.
FC Zürich – FC Thun
3 Spiele, 9 Punkte: Die Ausbeute von Aufsteiger Thun liest sich fabelhaft. Die Berner Oberländer also im siebten Himmel? Nicht mehr so ganz. Am letzten Sonntag wurde das Team von Trainer Mauro Lustrinelli abrupt auf den Boden der Realität zurückgeholt. Im Schweizer Cup resultierte das Out beim FC Breitenrain (Promotion League).
Es wird also interessant zu sehen sein, wie der Aufsteiger auf diesen Dämpfer reagiert. Der kommende Gegner FC Zürich hat sich im Cup auch nicht mit Ruhm bekleckert, ist aber dank eines 2:0 beim FC Wettswil-Bonstetten eine Runde weiter.
Die Rückkehr des FC Thun in den Letzigrund ist durchaus speziell:
- Letztmals bestritten die Thuner dort das Barrage-Hinspiel Ende Mai 2024 gegen die Grasshoppers. Sie führten bis tief in die Nachspielzeit mit 1:0, ehe sie noch via Elfmeter das 1:1 kassierten – im Rückspiel wurde der Aufstieg aufgrund eines 1:2 verpasst.
- Das letzte Duell mit dem FCZ im Letzigrund war spektakulär. Im August 2020 – es herrschte die Corona-Pandemie – kam Thun in der Schlussviertelstunde vom 0:3 zum 3:3 zurück. Genützt hat es wenig: Die Thuner landeten nach diesem letzten Spieltag in der Barrage und unterlagen dort dem FC Vaduz.
Grasshoppers – Winterthur
Im Letzigrund steigt auch am Sonntag eine Partie – eine, die mittlerweile fast schon ein Inbegriff des Kellerduells ist. Zwischen den Grasshoppers und Winterthur war in den vergangenen Begegnungen nicht nur aufgrund des Derbycharakters stets Druck auf dem Kessel. Meist ging es für die beiden Teams auch darum, in der unteren Tabellenhälfte «Big Points» einzufahren.
Das wird am Sonntag nicht anders sein – GC und Winterthur warten noch auf den ersten Liga-Sieg. Eine komplizierte Aufgabe für den Rekordmeister: Die letzten Siege gegen «Winti» gab es im März (Letzigrund) und April 2023 (Schützenwiese). Coach Gerald Scheiblehner dürfte also gewarnt sein – zumal der zähe Cup-Auftritt gegen Lachen/Altendorf (2:0) das Selbstvertrauen wohl nicht sonderlich gestärkt hat.
St. Gallen – Luzern
Dank 3 Siegen aus 3 Spielen und dem klar besseren Torverhältnis im Vergleich mit Thun sitzt St. Gallen auf dem Super-League-Thron. Wie gross das Selbstvertrauen und die Spielfreude bei Enrico Maassens Mannschaft ist, zeigte sich zuletzt auch im Cup: Gleich mit 13:0 wurde der FC Walenstadt am Samstag abgefertigt.
Dennoch herrscht auch beim FCSG etwas Wehmut. Am Tag nach dem Kantersieg wurde der bereits länger befürchtete Abgang von Top-Stürmer Willem Geubbels (zum FC Paris) bekannt. Dass es auch ohne den Franzosen, der rund 9 Millionen Euro in die Kassen spült, geht, bewiesen die St. Galler im Cup.
Doch der nächste Gradmesser ist mit dem FC Luzern dann doch ein anderer. Die Duelle mit den Zentralschweizern sind immer besonders emotional – und aus St. Galler Optik auch ziemlich kompliziert: Die letzten 5 Spiele gegen den FCL konnte «Grün-Weiss» nicht mehr für sich entscheiden.