Die Fans des FC Zürich richteten an jenem 29. Mai 2016 eine klare Botschaft ans Team: «Günned de Final, gönd hei und schämed oi wiiter!», war auf einem riesigen Transparent anlässlich des Cup-Finals im Letzigrund zu lesen.
Wenige Tage zuvor war der Abstieg der Zürcher definitiv geworden. Zumindest der Aufforderung kam der FCZ nach. Die Gastgeber bezwangen Lugano 1:0 und verabschiedeten sich mit einem Pokal aus der Super League.
1992 hatte der FC Luzern unter Trainer-Legende Friedel Rausch dasselbe erlebt. Ein Schicksal, das auch dem FC St. Gallen droht. Im Cup arbeiteten sich die «Espen» mal mehr, mal weniger souverän über die Young Boys, die Grasshoppers und Servette in den Final. Doch ehe der FCSG gegen Luzern um den 2. Cup-Titel nach 1969 kämpft, soll das Abstiegsgespenst verjagt werden.
Am Sonntag bittet St. Gallen anlässlich der 33. Super-League-Runde Schlusslicht Sion zum Tanz. Der Vorsprung der achtplatzierten Ostschweizer beträgt 6 Punkte auf die Sittener und nur noch 1 Zähler auf Barrageplatz-Inhaber Vaduz, nachdem die Liechtensteiner am Samstag in Lugano gewonnen hatten .
Eigentlich liegen die Walliser der Equipe von Peter Zeidler. Immerhin 12 Siege holte der FCSG in den letzten 18 Direktduellen zuhause. Eigentlich, denn das letzte Rencontre ging mit 3:2 an Sion.
Damals schnürte Anto Grgic einen Hattrick. Dessen Formkurve zeigte zuletzt aber eher nach unten. Unter Marco Walker meist nicht mehr erste Wahl, scheiterte er am Sonntag beim 1:1 gegen Lausanne vom Penaltypunkt. Randnotiz: Grgic gehörte 2016 zum FCZ-Team, das als Cupsieger abstieg.
Gefahr droht den St. Gallern dennoch. Und zwar von einem Trio, das unter Ex-FCSG-Spieler Walker zurück zu alter Stärke gefunden hat: Guillaume Hoarau, Gaëtan Karlen und Matteo Tosetti. Gelingt es, den Dreizack in Zaum zu halten, stehen die Chancen gut, dass sich St. Gallen bald ganz auf den Cup konzentrieren kann.