Zum Inhalt springen

Abseits nicht gepfiffen Schiri-Chef Wermelinger: «Das hätte nicht passieren dürfen»

Daniel Wermelinger räumt ein, dass vor dem Basel-Penalty eine Abseitsposition hätte gepfiffen werden müssen.

In einer phasenweise hektischen Partie feierte der FC Basel im vorgezogenen Super-League-Spiel der 4. Runde einen 4:1-Heimerfolg über die Young Boys. Auch am Tag danach sorgt die Szene, die zum vorentscheidenden 2:1 des Heimteams führte, für Diskussionen und hinterlässt einen schalen Beigeschmack.

Denn unmittelbar vor dem Handspiel von Edimilson Fernandes hatte Xherdan Shaqiri den Ball mit der Hacke weitergleitet. Pikant: Shaqiri stand bei dieser Aktion im Abseits, was auch die TV-Bilder belegen. Schiedsrichter Luca Cibelli wurde zwar an die Seitenlinie beordert, um sich die Szene noch einmal anzuschauen. Doch dem Unparteiischen wurden nur die Bilder des Handspiels – und nicht jene des Offsides – vorgelegt. Statt Freistoss für YB gab es Penalty für Basel.

Vor dieser Aktion wurde eine strafbare Abseitsstellung eines Basler Spielers, entgegen dem vorgesehenen VAR-Prozess, nicht überprüft. Das hätte nicht passieren dürfen. Der VAR hätte dem Schiedsrichter nicht nur das Handspiel, sondern auch die Abseitssituation zeigen müssen.

Das sei ein Fehler gewesen, wie Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger gegenüber SRF einräumt. Der 54-Jährige erklärt die Situation folgendermassen: «In der 56. Minute kam es zu einer Spielsituation, die eine VAR-Intervention erforderte. Ein strafbares Handspiel eines YB-Spielers wurde auf dem Spielfeld nicht erkannt. Der VAR überprüfte dies und kam richtigerweise zum Schluss, dass ein strafbares Handspiel vorlag, welches einen Penalty zur Folge hatte.»

Wermelinger fährt fort: «Allerdings wurde vor dieser Aktion eine strafbare Abseitsstellung eines Basler Spielers, entgegen dem vorgesehenen VAR-Prozess, nicht überprüft. Sowohl der VAR als auch sein Assistent waren zu stark auf das Handspiel fokussiert und übersahen die vorgängige Abseitsposition. Das hätte nicht passieren dürfen. Der VAR hätte dem Schiedsrichter nicht nur das Handspiel, sondern auch die Abseitssituation zeigen müssen.»

Ähnliche Situation bei YB – Servette

Eine ähnliche Szene hatte YB schon im Auftaktspiel gegen Servette erlebt. Nach einer Flanke flog der Ball an die Hand von Gregory Wüthrich. Doch der VAR schaltete sich ein – statt Penalty für Servette wurde (korrekterweise) eine Abseitsstellung gepfiffen.

SRF zwei, Sportlive, 06.08.2025, 20:10 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel