- Der FCB schlägt YB im vorgezogenen Spiel der 4. Super-League-Runde mit 4:1.
- Edimilson Fernandes leitet die Berner Niederlage im St. Jakob-Park mit einem verursachten Penalty und einer Tätlichkeit ein.
- Xherdan Shaqiri erzielt einen Doppelpack.
Was sich Edimilson Fernandes kurz vor Ablauf einer Stunde dachte, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Der YB-Neuzugang mit reicher internationaler Erfahrung, von dem in Bern eigentlich Ruhe und Führungsqualitäten erwartet werden, versetzte Dominik Schmid eine gepfefferte Ohrfeige. Schiedsrichter Luca Cibelli blieb gar keine andere Wahl, als den Mittelfeldmann, der vor dem Spiel aufgrund einer Blessur im Abschlusstraining noch als fraglich gegolten hatte, mit Rot des Feldes zu verweisen.
Schmid hatte sich mit Goalie Marvin Keller ein Gerangel geliefert, nachdem dieser den Ball vor dem Penalty nicht gleich hatte hergeben wollen. Einem Penalty notabene, den Fernandes mit einem Handspiel im Strafraum verursacht hatte. Die Frage, die sich allerdings zusätzlich noch stellte: Stand Xherdan Shaqiri, der den Ball an Fernandes' Hand lenkte, nicht im Offside? Fakt ist: Nach VAR-Konsultation ahndete Cibelli lediglich das Hands.
Shaqiri traf aus elf Metern zum 2:1. Der eingewechselte Kevin Carlos sorgte eine Viertelstunde später mit dem Kontertor zum 3:1 für die Entscheidung in diesem verrückten Duell der meistgenannten Meisterkandidaten. Metinho setzte mit dem 4:1 in der 91. Minute noch einen drauf.
Adjetey hat Glück
YB hatte kurz vor dem 3:1 seinerseits eine gelb-rote Karte gegen Jonas Adjetey gefordert. Der Basler Innenverteidiger kam nach seinem zweiten grenzwertigen Einsteigen innert weniger Minuten glücklich um den Platzverweis herum.
Die Partie im St. Jakob-Park lief auch sonst nicht im Sinn der Berner, bei denen Christian Fassnacht bereits kurz vor der Halbzeit verletzungsbedingt durch Joël Monteiro hatte ersetzt werden müssen. Auch die Akzente, die Trainer Giorgio Contini zur Pause mit dem neuen Stürmer Sergio Cordova (für Chris Bedia) und Saidy Janko (für Jaouen Hadjam) hatte setzen wollen, blieben aus.
Males lässt Vouilloz alt aussehen
YB hatte den Tritt in der Partie eigentlich besser gefunden und war in der 17. Minute durch Darian Males 1:0 in Führung gegangen. Nach einem langen Ball von Fernandes liess sich Nicolas Vouilloz im Zweikampf etwas gar leicht abkochen. Males setzte sich mit viel Körpereinsatz durch und erwischte auch noch Goalie Marwin Hitz in der nahen Ecke.
Die Basler erhöhten in der Folge nur nach und nach den Druck. Nach etwas mehr als einer halben Stunde gab Metinho einen Warnschuss von der Strafraumgrenze ab. Dann schlug ein erstes Mal die Stunde Shaqiris:
- 37. Minute: Schmid legt auf den Captain zurück, der in der Mitte frei zum Abschluss kommt. Keller reisst aber mit einem meisterhaften Reflex den Arm in die Luft und kann den Ball über die Latte lenken.
- 39. Minute: Nach einem kurz ausgeführten Eckball zieht Shaqiri das Spielgerät in Richtung Tor und lässt den Pfosten erzittern. Die Berner können nicht klären, worauf Schmid das Leder noch einmal zu Shaqiri spitzelt. Ein zweites Mal lässt sich der «Zauberzwerg» nicht bitten und trifft mit seinem schwächeren rechten Fuss ins Eck.
Basel hat nach dem Fehlstart in St. Gallen (1:2) mit zwei Heimsiegen eine starke Reaktion gezeigt und mit dem Vollerfolg gegen YB im langen Kampf um den Titel ein erstes Statement gesetzt.
So geht es weiter
Die beiden Teams müssen am Sonntag wieder in die Hosen. YB empfängt im Wankdorf Sion, während Basel auswärts in Lugano gastiert.