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Abstieg in Barrage vermieden Sion unterliegt Thun, bleibt aber erstklassig

  • Sion verliert zuhause das Rückspiel der Super-League-Barrage 2:3 gegen Thun.
  • Nach dem 4:1 im Hinspiel im Berner Oberland bleiben die Walliser dennoch erstklassig.
  • Thun, das im Vorjahr nach 10 Jahren in der Barrage abgestiegen war, muss ein weiteres Jahr in der Challenge League spielen.

Als der FC Sion in der 28. Runde der Super League den Abstiegsknaller gegen Vaduz 0:3 verlor, wurde dies vielerorts auch symbolisch verstanden: als Zusammenbruch des Teams. Der Rückstand auf den Barragerang wuchs auf 6 Punkte an, selbst Präsident Christian Constantin sprach davon, dass man im Wallis nun ein Wunder brauche.

Genau 7 Wochen später ist das Wunder perfekt, die Erleichterung gross. Trotz einem 2:3 im Tourbillon lösten die Walliser Entfesselungskünstler dank dem 4:1-Sieg im Hinspiel auch noch den letzten Knoten. War das Engagement von Trainer Marco Walker, zuvor noch bei Naters in der 1. Liga tätig, kritisch beäugt worden, erwies sich der Solothurner rückblickend doch als veritabler Houdini.

Thuner Wunder bleibt aus

Nach der 1. Halbzeit war es Thun gewesen, das für den Aufstieg ein Wunder brauchte. Der Spielstand von 2:2 bedeutete, dass die Berner Oberländer noch immer ein Handicap von 3 Toren wettmachen mussten, um zumindest eine Verlängerung zu erzwingen. Denn die Barrage wird ohne Auswärtstorregelung bestritten. Mit Nikki Havenaars Führungstreffer zum 3:2 (55.) flammte neue Hoffnung auf. Wirklich nahe kamen die Thuner der «Remontada» in der Folge jedoch nie.

Dabei hatten die Gäste die Partie ideal lanciert:

  • 3. Minute: Ein abgefälschter Abschluss von Helaku Schmidt gelangt dank etwas Rückenwind zu Omer Dzonlagic, der den Ball über die Linie bugsiert.
  • 30.: Lubomir Tupta malt ein Gemälde von einem Tor. Sein Freistoss aus knapp 25 Metern landet genau im Lattenkreuz – 1:1. Kurz zuvor hat Thuns Saleh Chidadeh das 2:0 aus 6 Metern kläglich vergeben.

  • 38.: Der auffällige Schmidt zieht einfach mal ab – und lässt Kevin Fickentscher alt aussehen. Er erwischt den Sion-Goalie in der nahen Ecke. Thun führt, die Hoffnung lebt.
  • 45.+2: Eigentlich scheint Sion nur das 1:2 in die Kabine retten zu wollen. Doch dann wird Tupta mit einem langen Ball lanciert. Der Slowake vernascht die Thuner Defensive und trifft zum 2:2.

Und wenngleich dank Havenaar auch die 2. Hälfte nach dem Thuner Gusto begonnen wurde, fehlten dem Unterklassigen die Ideen, die Sittener Abwehr in echte Bedrängnis zu bringen. Für Aufregung sorgte in der Schlussphase vorab ein brutales Foul von Sions Baltazar, der mit Rot vom Feld flog.

Im Vorjahr waren die Thuner nach 10 Jahren aus der Super League abgestiegen. In der Barrage gegen Vaduz genügte nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel ein 4:3-Erfolg nicht. Für das Team von Carlos Bernegger hinterlässt die Barrage also einen ganz bitteren Nachgeschmack. Sion hingegen hat den Kopf endgültig aus der Schlinge gezogen. Wieder einmal.

Barrage-Rückspiel

SRF zwei, sportflash, 27.05.2021, 22:25 Uhr ; 

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