Drei Runden sind in der Super League noch ausstehend. Und für den FC Luzern präsentiert sich die Ausgangslage derzeit besser, als sie es einen Grossteil der Saison getan hat. Der Rückstand auf GC und den 8. Platz in der Tabelle beträgt nur noch 3 Punkte und ist damit so klein wie seit fast genau einem halben Jahr nicht mehr.
Nicht nur die Grasshoppers sind in Reichweite, auch Sion auf Platz 7 liegt nur 4 Punkte vor den Luzernern. Das Direktduell am Mittwochabend im Tourbillon ist im Kampf um den direkten Ligaerhalt besonders wichtig – für beide Teams. Nach dem Sieg am Sonntag gegen GC können die Sittener zwar nicht auf den Barrageplatz abrutschen. Aus dem Schneider sind die Walliser aber noch nicht.
Helfen würde ein Heimsieg gegen Luzern. Ein solcher war in jüngerer Vergangenheit aber rar. Sion hat keines der letzten vier Heimspiele gegen den FCL gewinnen können.
Jokertore ...
Die Innerschweizer reisen angesichts der letzten Wochen mit viel Selbstvertrauen ins Wallis. Drei der letzten vier Spiele gewann das Team von Mario Frick. Seit Anfang März mauserte sich der FCL mit 19 Toren in 9 Spielen zur zweitbesten Offensive der Liga.
Grossen Anteil daran hat die Luzerner Bank. Nicht nur beim jüngsten 4:0-Sieg gegen Servette, als die eingewechselten Dejan Sorgic, Ibrahima Ndiaye und Nikola Cumic allesamt trafen, sorgten Jokertore für den Unterschied. Zweimal war es zum Beispiel Marko Kvasina, der Luzern jeweils mit späten Kopfballtoren einen Punkt sicherte. Gegen St. Gallen schaffte man dank Sorgic und Ndiaye in den letzten 5 Minuten gar die Wende.
«Das ist mir gar nicht so richtig bewusst gewesen. Du kannst als Trainer gar nicht so viel falsch machen, wenn du so viel Qualität auf der Bank hast», sagte Frick gegenüber der Urner Zeitung .
... und ein fast vergessener Joker
Apropos Bank. Auf diese schaffte es Guillaume Hoarau bei Sion in den letzten 9 Spielen nicht mehr. Der Franzose spielt unter Paolo Tramezzani keine Rolle mehr und stand jeweils nicht mal mehr im Kader. Dabei könnte Hoarau mit einem Einsatz zum ältesten Feldspieler der Super League werden. Am Tag der Partie gegen Luzern ist er 38 Jahre, 2 Monate und 6 Tage alt, und damit 4 Tage älter als Walter Samuel, der den aktuellen Altersrekord hält.
Dass er Abstiegskampf kann, hat Hoarau in der letzten Saison bewiesen. In den letzten 8 Spielen erzielte er 6 Tore. Und verhalf den Wallisern mit zwei weiteren Treffern in der Barrage zum Klassenerhalt.