Drei Spiele ohne eigenes Tor, blutleere Auftritte in den Derbys gegen Winterthur und den FCZ und damit verbunden das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz – vor dem kapitalen Spiel gegen Yverdon sprach wenig für die Grasshoppers. Doch dann folgte mit dem 5:0 im Letzigrund nicht nur der höchste, sondern wohl auch der wichtigste Sieg der Saison.
Natürlich muss erwähnt werden, dass GC dank dem frühen Platzverweis gegen Yverdons Ronaldo Tavares quasi das ganze Spiel in Überzahl spielen durfte. Dennoch darf der Auftritt des Rekordmeisters Mut machen. Dank den drei Punkten liegen die Zürcher nun auf Rang 10 und können mit einem Sieg am Samstag im Tourbillon gegen Sion den direkten Abstieg einen Spieltag vor Schluss verhindern.
Fokus auf Sion
Auf das nächste Spiel legten die Hoppers dann noch am Mittwochabend den Fokus. Doppeltorschütze Sonny Kittel, der in 40 Minuten gegen Yverdon so häufig getroffen hatte wie in 23 Super-League-Partien zuvor, sagte: «Es folgen noch zwei wichtige Spiele. Wir wollen die Energie mitnehmen und beim nächsten Mal so weitermachen.»
Auch Trainer Tomas Oral wusste, dass die Rote GC in die Karten gespielt hat. «Am Ende sind es einfach drei Punkte. Jetzt müssen wir an Sion denken.» Aber dennoch gab er zu: «Natürlich tut uns der Sieg nach den letzten Wochen gut.»
Yverdon in der Krise
Ganz anders sieht die Gefühlslage natürlich bei Yverdon aus. Zum ersten Mal seit dem allerersten Spieltag liegen die Waadtländer am Tabellenende. Das Problem ist nur, dass es nun so richtig ernst gilt. Noch zwei Partien stehen an, die Aufgaben werden dabei alles andere als einfach.
Zuerst geht es im nächsten Schicksalsspiel auswärts gegen den FC Winterthur ran. Verliert Yverdon auf der Schützenwiese und GC siegt danach im Tourbillon, ist der Abstieg bereits fix. Mit einem Punktgewinn würde die Entscheidung zumindest bis zum letzten Spieltag vertagt.
Doch ein Erfolgserlebnis gegen das – trotz der Niederlage beim FCZ – aktuell so starke Winterthur scheint unwahrscheinlich. Zu wenig passt zusammen, seit 8 Partien ist das Team von Trainer Paolo Tramezzani ohne Sieg. Es fehlt an Offensivpower, zudem fällt mit Varol Tasar der einzige Spieler, der in den letzten 4 Partien ein Tor erzielen konnte, verletzt aus.
Spannung garantiert
Plötzlich ist nun also Yverdon in der Pole Position für den Abstieg in die Challenge League. Vor einem Tag war dies noch GC, vor wenigen Wochen schien Winterthur wie der klare Absteiger.
Der Abstiegskampf in der Super League hat nicht mit Spannung gegeizt. Und wird dies auch an den letzten beiden Spieltagen nicht tun. Wer weiss, vielleicht fällt ja sogar Sion noch in den Kampf um den Barrageplatz zurück.