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Einschätzungen von GC-Experte Peter Schnyder
Aus Sport-Clip vom 10.04.2018.
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Analyse des GC-Experten «Yakin hat die Mannschaft gedemütigt»

Bei der Trennung zwischen GC und Trainer Murat Yakin gab es laute Misstöne. Das sagt GC-Experte Peter Schnyder dazu.

Hoch geflogen, tief gefallen – so lässt sich die Zusammenarbeit zwischen GC und Murat Yakin zusammenfassen. Im August 2017 wurde der 43-Jährige auf dem GC-Campus regelrecht als Heilsbringer willkommen geheissen. Nur acht Monate später kam es zur geräuschvollen Trennung. Doch überraschend war sie nicht.

GC-Experte Peter Schnyder sagt: «Yakin verstand sich nicht mehr mit der Mannschaft, er verstand sich nicht mehr mit der Klubführung. Und auch die Resultate waren nicht mehr gut. Darum ist die Entlassung eigentlich nur logisch.»

Verheerende Interna aus dem Mannschaftschat

In den letzten Wochen drangen beinahe täglich neue Interna an die Öffentlichkeit. Nachdem Ex-Captain Milan Vilotic Yakin im Mannschaftschat angegriffen habe, «hat Yakin die Mannschaft gedemütigt, indem er gesagt hat, dass die eine Hälfte nicht lesen kann und die andere es nicht verstanden hat. Damit machte er sich angreifbar.»

Neben den zwischenmenschlichen Turbulenzen blieben unter Yakin auch die sportlichen Erfolge aus. Zwei Siege in neun Spielen im neuen Jahr sind zu wenig, nur gerade 4 Punkte beträgt der Vorsprung auf den Abstiegsplatz. Nicht weniger als 7 Spieler wurden in der Winterpause abgegeben. Doch die Neuverpflichtungen stachen nicht, so Schnyder.

Bei GC haben mehrere Personen etwas zu sagen, das führt automatisch zu Machtkämpfen.
Autor: Peter Schnyder

In den letzten Jahren machte die Klubführung der Grasshoppers immer wieder mit Unstimmigkeiten neben dem Platz von sich reden. Nach dem geräuschvollen Abgang von Präsident André Dosé hat seit 2014 Stephan Anliker bei GC die Fäden in der Hand.

Vereinsstruktur als Problem

Doch Anliker hat nicht alleine das Sagen. Die Vereinsstruktur sei einer der Gründe, weshalb GC nicht zur Ruhe komme, glaubt Schnyder. Bei GC sei es nicht wie beim FCZ, bei Basel oder bei YB, wo nur eine Person Geld zahle und etwas zu sagen habe. «Bei GC sind es mehrere Personen, das führt automatisch zu Machtkämpfen», so Schnyder.

Mit dem Abgang von Yakin wird die Position von Sportchef und Interimscoach Mathias Walther gestärkt. Doch Schnyder sagt: «Man muss möglichst schnell einen neuen Trainer finden, damit man für den Abstiegskampf gewappnet ist.» Denn die Transfers von Walther seien nicht über alle Zweifel erhaben gewesen. Nun müsse er sich beweisen.

Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 10.04.18, 06:00 Uhr

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