Brandherde gibt es momentan noch und nöcher beim FC Basel. Das weiss auch Heiko Vogel, Sportchef und Interimstrainer des FCB. Weil die Medien davon Wind bekommen haben und sie besonders die Thematik der Trainerentlassung interessant finden, verkam die Medienkonferenz anlässlich des Heimspiels gegen Sion (20. Runde der Super League) zu einer Plauderstunde über Alex Frei und seine Entlassung.
Und da FCB-Präsident David Degen durch Abwesenheit glänzte, stand Vogel weniger als Interimstrainer, sondern mehr in seiner Rolle als Sportchef im Kreuzverhör. Bis der Deutsche etwas genervt auf die Hinterbeine stieg: «Ich bemühe mich ja, eure Fragen als Sportchef zu beantworten. Aber ich würde jetzt trotzdem gerne auch noch eine Frage als Trainer zum Sion-Spiel beantworten.»
Keine überraschende Aussage
Gesagt, getan. Nur, wirklich gesprächig war Vogel dann trotzdem nicht. Er äusserte sich zu folgenden Themen:
- Die Aufstellung : «Es werden 11 Spieler auf dem Platz stehen. Spass. Ich werde den Fussball nicht neu erfinden. Es gibt Spieler, die eher verteidigen und Spieler, die eher angreifen sollen. Aber wie genau das aussehen wird, da müsst ihr euch überraschen lassen.»
- Die fehlenden Spieler : «Es fallen Akteure verletzt aus.» Auf Nachfrage präzisiert er: «Liam Millar, Darian Males und Jean-Kévin Augustin sind verletzt. Arnau Comas ist zurück im Mannschaftstraining, doch das Sion-Spiel kommt zu früh.»
- Der Einfluss der Kaderzusammensetzung : «Die Spieler zwischen 25 und 30 Jahren fehlen nach wie vor. Das interessiert mich momentan nicht. Ich wollte diese Woche herausfinden, was die optimale Zusammensetzung gegen Sion ist. Die Jungs haben es mir schwer gemacht, sie waren sehr engagiert.»
Zu letzterer Aussage ergänzte Vogel später im SRF -Interview, dass dies ein Luxusproblem sei. Aus dem Engagement im Training und dem Willen der Mannschaft soll nun neue Hoffnung geschöpft werden.
Für wen geht es aufwärts?
Doch da gibt es ja zumindest noch einen Aspekt mehr, der für einen Turnaround spricht. Nämlich, dass Vogel, der bereits zwischen 2011 und 2012 als FCB-Cheftrainer amtete, mit 2,17 Punkten pro Spiel hinter Urs Fischer (2,35) den zweitbesten Punkteschnitt aller FCB-Trainer in der Super-League-Ära innehat. Im 700. Super-League-Spiel (Rekord, YB zieht am Sonntag nach) gegen Sion soll der Interimstrainer dort weitermachen, wo er 2012 aufgehört hat.
Heiss dürfte allerdings auch der FC Sion sein. Unter dem neuen Trainer Fabio Celestini lief es bis jetzt mit einem Punkt aus 3 Spielen noch nicht wunschgemäss. Aufwind könnte den Sittenern die Rückkehr von Mario Balotelli nach seiner Gelbsperre geben. Ausserdem holte Sion gegen Basel in den letzten 4 Direktduellen beachtliche 6 Punkte. Das dürfte wohl mehr Mut machen als ein Luxusproblem.