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Bedenklicher Heim-Auftritt 0:4 gegen Thun: Beim FC Zürich brennt schon wieder der Baum

Der FCZ geht gegen den Aufsteiger vor den eigenen Fans sang- und klanglos unter. Es muss wieder neue Energie her.

Zwei Fussballspieler im weissen Trikot auf dem Spielfeld, Zuschauer im Hintergrund.
Legende: Grosse Ernüchterung beim FC Zürich. Freshfocus/Marc Schumacher

Die Super-League-Saison ist erst 4 Runden alt und bereits lodert beim FC Zürich wieder ordentlich Feuer unter dem Dach. Am Samstagabend lieferten die Zürcher vor eigenem Anhang einen bedenklichen Auftritt ab, gingen gegen den furiosen Aufsteiger Thun gleich mit 0:4 unter.

Konterfussball-Lehrstunde

«Wir haben sehr schlecht verteidigt und die Thuner zu den Toren eingeladen», versuchte FCZ-Goalie Yanick Brecher nach der Partie eine Erklärung zu finden. Den 32-jährigen Captain «regen auch die Gegentore auf und wie wir ausgekontert werden». «Wir erhielten eine Lektion in Konterfussball», sagte auch Trainer Mitchell van der Gaag gegenüber blue.

Das war sowohl bei Elmin Rastoders 1:0 (14.) als auch bei Christopher Ibayis 3:0 (59.) der Fall. Dabei hätte den Zürchern eigentlich bewusst sein müssen, dass die Berner Oberländer nach eigenen Ballgewinnen sehr schnell und gut umschalten können. Das ist in dieser Saison bislang ein probates Mittel der Thuner.

Das Team von Trainer Mauro Lustrinelli hatte bei den 2:1-Siegen gegen Lugano (46% Ballbesitz), Lausanne (46%) und Luzern (45%) stets weniger den Ball in den eigenen Füssen. Gegen den FCZ waren es gar nur 34%. Die Thuner sind froh, wenn sie nicht das Spiel diktieren müssen. Sie lauern auf Fehler des Gegners, um dann das Spielfeld mit wenigen, klugen Pässen zu überbrücken.

Ungenügende Abwehr

Neben den beiden Kontergegentoren kassierte der FC Zürich aber auch zwei Tore (zum 0:2 und 0:4), bei welchen eigentlich genügend FCZ-Akteure im Strafraum gestanden hätten, um die Situation zu bereinigen. «Da haben wir einfach nicht gut verteidigt», fasst van der Gaag im Interview mit blue kurz und knapp zusammen.

Mir fehlt in dieser Mannschaft die Energie.
Autor: blue-Experte Admir Mehmedi

Der Scherbenhaufen bei den Zürchern ist schon wieder gross – und das, nachdem man mit grosser Euphorie, einem neuen Coach aus der Ajax-Schule und dem Ziel, den Europacup zu erreichen, in die Saison gestartet war. Nicht weniger als 7 neue Spieler wurden dafür aus dem Ausland geholt – gezündet hat aber noch keiner.

«Sie haben hohe Ansprüche und dafür auch Transfers getätigt. Doch sie müssen sich langsam fragen, welchen Weg sie gehen wollen. Mir fehlt in dieser Mannschaft die Energie», meinte Experte und Ex-FCZ-Spieler Admir Mehmedi bei blue. Nun ist es an van der Gaag, wieder neues Feuer zu entfachen – eines, das nicht unter dem Dach lodert, sondern die Spieler zu Höchstleistungen anspornt.

Super League

SRF zwei, Super League – Highlights, 23.08.2025, 21:55 Uhr ; 

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