Sie sind Lehrer, Buchhalter oder Anwälte. Aber eben auch Schiedsrichter. Und das lässt sich nicht immer einfach kombinieren.
Seit 2017 sind die Spitzen-Unparteiischen in der Schweiz Halb-Profis. Die derzeitige Situation setzt aber auch ihnen zu. Aufgrund der zahlreichen, Corona-bedingten Spielverschiebungen finden immer wieder Partien in der Super League unter der Woche (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag) statt, Anpfiff ist teils bereits um 18:15 Uhr.
Die Reaktionen sind immer sehr zahlreich, wenn z.B. ein Basler Schiedsrichter den FCB pfeift.
Das Schiedsrichter-Gespann muss jeweils 4 Stunden vor dem Spiel vor Ort sein – für den eigentlichen Beruf bleibt an diesen Tagen somit wenig Zeit übrig. «Das benötigt viel Flexibilität und diese ist bemerkenswert, vor allem auch bei den Arbeitgebern», meint Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger. Oft müssten Spiele auch sehr spontan übernommen werden.
Schiris können nicht in der «Heimat» pfeifen
Einfacher würde die Situation natürlich machen, wenn alle Schiedsrichter überall eingesetzt werden könnten, unabhängig von ihrer städtischen Herkunft. «Im Eishockey zum Beispiel spielt das keine Rolle mehr», weiss Wermelinger.
Im Fussball sei das aber immer noch ein grosses Thema. «Die Reaktionen sind immer sehr zahlreich, wenn z.B. ein Basler Schiedsrichter den FCB pfeift». Dabei sollte das gemäss Wermelinger egal sein: «Unsere Schiedsrichter sind alle sehr neutral. Das ist eher ein Problem der Öffentlichkeit.»
Was passiert, wenn die Schiedsrichter plötzlich selber positiv auf Corona getestet werden, erfahren Sie im Beitrag oben.