Auf der ausverkauften Allmend gab es am 10. Juni 1989 spätabends kein Halten mehr. Als Mittelfeldkämpfer Hans Peter «Hansi» Burri sich den «Kübel» schnappte, ihn sich auf den Kopf stellte und der Mittellinie entlang direkt auf die Gegentribüne mit den FCL-Fans zulief, da entluden sich noch einmal alle Emotionen.
Die Konkurrenz schwächelt, der FCL ist da
Eine Stunde zuvor hatte der geniale Mittelfeldregisseur Jürgen Mohr Luzern in der zweitletzten Runde der Nationalliga-A-Saison 1988/89 zu einem 1:0-Heimsieg gegen Servette geschossen. – und damit zum vorzeitigen Meistertitel. Dem ersten und bis heute einzigen für den FC Luzern.
Xamax, YB, GC, Servette oder Sion. So hatten vor der Saison die Titelaspiranten geheissen. Doch sie alle schwächelten. In die Bresche sprang der FCL mit seiner starken Achse von Abwehrchef Roger Wehrli über Mohr bis zum wirbligen Offensivduo Sigurdur Gretarsson/Peter Nadig.
Zwei Titel für Rausch – und ein Abstieg
Es sollte jedoch die Abwehr sein, die die Basis für den Meistertitel legte. Unter der Führung des legendären Trainers Friedel Rausch hiess das Torverhältnis des FCL nach 14 Spielen in der Finalrunde lediglich 17:11.
Der 2017 verstorbene Rausch blieb dem FCL nach dem Meistertitel noch 3 Jahre erhalten. Am Ende seiner Ägide musste er die Innerschweiz mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen: Zwar holte der FCL 1992 seinen 2. Cup-Sieg, stieg nach einer desaströsen Auf-/Abstiegsrunde aber gleichzeitig ab.