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Burgener über Koller «Für mich ist die Situation klar: Er soll jetzt Meister werden»

Tiefrote Zahlen, ein wackelnder Trainer, die Suche nach Investoren: FC-Basel-Präsident Bernhard Burgener stellt sich brennenden Fragen.

Dass Marcel Koller als Trainer des FC Basel einen äusserst gut dotierten Vertrag besitzt, ist kein Geheimnis. Wie es mit dem Zürcher nach der Saison weitergeht hingegen schon. Ausser für Bernhard Burgener.

Basels Präsident hat eine simple Lösung: «Für mich ist es im Moment sehr klar – er soll jetzt Meister werden.» Denn dann würde sich Kollers Vertrag automatisch um ein Jahr verlängern, so will es eine Klausel in seinem Kontrakt.

Unter finanziellen Gesichtspunkten will Burgener nicht über die Trainerfrage diskutieren. Vielmehr stehe nun ein gelungener Abschluss der Saison im Fokus – auch in der Europa League. Ein solcher könnte auch das herbe Defizit mindern. Burgener rechnet vor: «Mit dem Cup-Sieg und Rang 2 in der Meisterschaft nahmen wir 3,2 Millionen Franken ein.» Verteidigt Basel hingegen gegen Frankfurt das 3:0 aus dem Achtelfinal-Hinspiel, beträgt nur schon das Preisgeld der Kampagne insgesamt etwa 6,7 Millionen Euro.

Beim Thema Spielphilosophie liegt die Sache etwas anders. Der Medienunternehmer ist Fan des modernen Angriffsfussballs, wie ihn etwa Ajax Amsterdam praktiziert. Koller gehört mit seinen 59 Jahren nicht mehr zu jener jungen Trainergeneration.

Burgener sei bei der Trainerwahl stets «sehr demokratisch». Er habe weder Koller noch dessen Vorgänger Raphael Wicky empfohlen, sondern sei der technischen Kommission gefolgt. «Wir beobachten die Situation ständig.» Nach Rückendeckung klingt das alles nicht.

Vertrag heisst ‹sich vertragen› [...]. Wir haben uns in dieser ganzen Zeit an alle Verträge gehalten [...]. Wenn ein Vertrag ausläuft, kann man neu verhandeln. Da haben wir alle Optionen.

Sind angesichts tiefroter Zahlen Topverdiener wie Valentin Stocker, Fabian Frei oder eben Trainer Koller noch tragbar? Er wolle sich definitiv an abgeschlossene Verträge halten, stellt Burgener klar. Erst wenn diese auslaufen, werde neu verhandelt. Den Topstars dürften dann tiefere Saläre drohen.

Der FCB ist eine Institution, zu vergleichen mit dem Zolli und der Fasnacht.

Zugleich ist der FC Basel auf der Suche nach Investoren. Die Mehrheit will Burgener indes auf keinen Fall abgeben: «Der FCB ist eine Institution, zu vergleichen mit dem Zolli und der Fasnacht. Mein Traum ist, dass eines Tages die Mehrheit in einer Stiftung landet und die Kontrolle in Basel bleibt.» Zeichnet sich da schon etwas ab? Kein Kommentar vom 62-Jährigen.

Spannende Tage liegen also vor dem FC Basel: in sportlicher, finanzieller und personeller Hinsicht.

Regionaljournal Basel, 3.6.2020, 06:32 Uhr ; 

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