Gleich 9 Spieler hatte Christian Constantin am Donnerstag fristlos entlassen. Darunter Topverdiener wie Pajtim Kasami. Diese Sion-Akteure hatten ein Ultimatum des Sion-Präsidenten verstreichen lassen. Constantin hatte gefordert, dass die Spieler zur Kurzarbeit einwilligen. Mit dieser wäre ein Maximallohn von 12'350 Franken im Monat einher gegangen.
In der Folge äusserten sich diverse Rechtsexperten. Lucien W. Valloni, Präsident der Spielergewerkschaft SAFP, meinte unmissverständlich: «Wir haben alle 9 Kündigungen als missbräuchlich zurückgewiesen.» Was die Situation grundlegend verändert: Am Freitagnachmittag nahm der Bundesrat eine Neuerung vor. Neu darf auch bei befristeten Arbeitsverträgen Kurzarbeit geleistet werden.
Nun bezog Constantin gegenüber RTS Stellung. Er macht klar: «Ich wusste bereits, als ich den Spielern das Angebot unterbreitete, dass die Kurzarbeit-Regelung kommen würde.» Einige Akteure hätten, unter Anführung der erfahreneren Teamkollegen, den Aufstand geprobt.
«Da nicht alle meine Spieler Dummköpfe sind, haben einige nicht mit den Älteren mitgezogen», erklärt Constantin.
Die Spieler verdienen etwa so viel wie zwei Krankenschwestern – ohne etwas zu tun.
Dass die Hochdotierteren im Team sein Angebot ablehnten, kann «CC» nicht verstehen: «Wenn ich ihnen sage, dass ihr Mindestlohn, ohne etwas zu tun, praktisch das Gehalt von zwei Krankenschwestern ist, die heute hart arbeiten, um Leben zu retten, dann ist vielleicht ein bisschen gesunder Menschenverstand gefragt.»
Ob Kasami, Johan Djourou, Seydou Doumbia und wie sie alle heissen eine Zukunft im Walliser Klub haben? Kaum vorstellbar, laut Constantin: «Es ergibt keinen Sinn, Spieler zu behalten, die sich nicht anstrengen wollen. Gerade zu diesem Zeitpunkt, wo sich alle anderen Menschen anstrengen müssen.»