Es war ein Genie-Streich, mit welchem Gaël Clichy am Samstagabend im Rhône-Derby zwischen Servette und Sion auf 3:0 für die Gastgeber stellte: Der Verteidiger, der im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, luchste Mario Balotelli den Ball ab, hielt 5 Meter nach der Mittellinie drauf und überwand den zu weit vor dem Tor positionierten Alexandros Safarikas. Der 1. Super-League-Treffer des Franzosen im 78. Einsatz war eine absolute Augenweide und hat Tor-des-Jahres-Potenzial.
Für ein solches Wunder-Goal braucht es einiges. Eine feine Technik im linken Fuss, eine gute Spielübersicht und eine blitzschnelle Auffassungsgabe. Und im Falle von Clichy ... eine Fan-Info.
Der 37-jährige Routinier verriet nämlich in einem Interview nach dem Spiel: «Ich habe auf Instagram von einem Servette-Fan eine Nachricht bekommen. Dieser hat mich darauf hingewiesen, dass der gegnerische Goalie gerne etwas weit vor dem Tor steht.» Daran habe er sich erinnert, so Clichy, und es einfach mal versucht. Mit Erfolg.
Nicht das 1. Servette-Tor dieser Art
So schön Clichys Treffer gegen Sion auch war, er wird es Ende Saison in der Wahl zum Tor des Jahres schwer haben. Denn ausgerechnet Teamkollege Ronny Rodelin gelang in der 1. SL-Runde gegen St. Gallen ein ähnlicher Treffer, welcher mindestens so spektakulär war.
Der französische Stürmer hielt nach 5 Spielminuten ebenfalls aus grosser Distanz mit dem Vollspann volley drauf und versenkte das Leder über FCSG-Keeper Lawrence Ati Zigi hinweg im Lattenkreuz.
Rodelin steht übrigens noch immer bei einem Saisontor, womit ihn Clichy am Samstag eingeholt hat. Beide Servettiens halten es offenbar in Sachen Treffern mit dem Motto «Qualität vor Quantität».