Auf Basel ist fast immer Verlass. Während die «Bebbi» in der Super League den Anschluss an YB verloren haben, sind sie auf europäischem Parkett seit Langem der sicherste Schweizer Wert. Auch in dieser Saison sammelte der FCB die meisten Schweizer Punkte in der europäischen 5-Jahres-Wertung, die massgebend für die Anzahl Startplätze der Super League im Europapokal ist.
Dank den erknorzten (Teil-)Erfolgen über Crusaders Belfast, Bröndby Kopenhagen und ZSKA Sofia (alle Conference-League-Qualifikation) sowie gegen Pjunik Jerewan, Zalgiris Vilnius und Slovan Bratislava (Gruppenphase) sammelte der FCB tüchtig Punkte. Alles keine klangvollen Namen zwar. Allerdings hat sich das Team von Alex Frei dieses «Losglück» auch verdient. Basel liegt derzeit auf Rang 35 aller europäischen Vereinsmannschaften – und ist damit besser klassiert als YB (46.), Meister FCZ (185.) oder Cupsieger Lugano (221.). Logisch also, dass die zugelosten FCB-Gegner weniger klangvolle Namen besitzen als die der anderen Super-League-Vertreter.
Basel alleine reicht nicht
Weil aber in der aktuellen Saison YB und Lugano im Europacup vorzeitig die Segel streichen mussten und der FCZ noch kaum Erfolge verzeichnen konnte, bangt die Super League trotzdem um ihre 5 internationalen Startplätze, die sie ab dem Sommer 2023 innehat. Die Ukraine und auch Dänemark liegen ihr im Nacken und haben gute Chancen, vorbeiziehen zu können.
SRF-Experte Kay Voser, der ob dem Schweizer Abschneiden in dieser Saison «eher enttäuscht» ist, hegt Hoffnung für die Zukunft. Mit der Einführung der umstrittenen Playoffs in der Super League auf die kommende Saison hin sollen mehr Klubs Erfahrungen in diesem Format sammeln. «Die meisten Schweizer Klubs kommen nicht in die europäischen Wettbewerbe, weil sie diese Erfahrung nicht haben und sie nicht auf den Punkt bereit sind. Erfahrung in solchen Spielen ist extrem wichtig, damit man weiss: Im 1. Spiel muss man auf Nummer sicher gehen und noch nicht alles riskieren, weil es ja noch ein Rückspiel gibt.»
Vaduz verblüfft
Dass es aber auch ohne diese Erfahrung geht, zeigt heuer Vaduz. Der liechtensteinische Abo-Cupsieger hat dank dem Einzug in die Conference League schon zünftig gepunktet. Das «Ländle» profitiert zudem davon, dass die gewonnenen Zähler durch die Anzahl der teilnehmenden Klubs am Europacup geteilt werden. Weil nur Vaduz aus dem Liechtenstein international vertreten ist, weist das Fürstentum heuer bislang mehr Punkte auf als die Schweiz (6,5 vs. 4,5).
