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Erfolgstrainer des FC Thun Bei Lustrinelli wechseln sich Zuckerbrot und Peitsche ab

Mauro Lustrinelli ist mit Aufsteiger Thun Leader der Super League. Er will als Trainer Original und nicht Kopie sein.

Als Spieler hat Mauro Lustrinelli viele Trainer erlebt. Er stürmte unter Taktikfuchs Vladimir Petkovic bei YB, unter dem einfühlsamen Martin Andermatt bei Wil, unter Vulkan Marco Schällibaum bei Bellinzona, unter dem ebenso impulsiven Hanspeter Latour bei Thun oder unter den Charakterköpfen Köbi Kuhn und Ottmar Hitzfeld in der Schweizer Nati.

Beispiele, wie man als Coach zum Erfolg kommt, haben auf seinem Weg also nicht gefehlt. «Alle Trainer, die ich erlebt habe, haben etwas gebracht. Es ist schön, von jedem etwas herauszupicken – oder auch nicht», sagt der Tessiner im Interview mit SRF.

Authentizität als Schlüssel

Mit dem FC Thun, für den er vor drei Jahren seinen Posten als U21-Nati-Trainer aufgab, erlebt Lustrinelli gegenwärtig einen Höhenflug. Mit 16 Punkten aus 8 Spielen grüsst der Aufsteiger von der Tabellenspitze, die er sich vor der Länderspielpause von St. Gallen zurückerobert hat.

Wer nur von anderen abkupfere, bringe es als Trainer aber nicht weit, ist der 49-Jährige überzeugt. «Für mich ist es wichtig, mich selber zu sein.» Er wolle authentisch auftreten, auch im Umgang mit den Spielern, denen er die nötige Mentalität vorlebt.

Es braucht einen guten Mix zwischen Empathie und Autorität.
Autor: Mauro Lustrinelli

Dabei setzt Lustrinelli nicht immer auf das gleiche Rezept, wie er sagt. «Es braucht einen guten Mix zwischen Empathie und Autorität. Man muss verstehen, dass jeder Mensch anders ist.»

Emotionen kommen nicht zu kurz

Bisher hat seine Mannschaft Mut und viel Spielfreude an den Tag gelegt. Neben der taktischen Ausrichtung, die auf Pressing und schnörkellosem Offensivspiel basiert, sieht der Trainer seine Aufgabe darin, für ein «optimales energetisches Niveau» zu sorgen – wenn nötig, tut er dies auch mal in voller Lautstärke von der Seitenlinie aus. «Ich bin ein emotionaler Trainer, ein emotionaler Mensch.»

In den zwei Wochen seit dem letzten Spiel gönnte Lustrinelli seinen Spielern 4 freie Tage, um dann den Fokus auf die Offensive zu legen. Er hatte fast das ganze Team zur Verfügung: Nur Elmin Rastoder (Nordmazedonien), Mattias Käit (Estland) und Ethan Meichtry (Schweiz U21) waren mit ihren Nationalteams unterwegs.

Gegner Servette unter Wert klassiert?

Mit Servette macht am Samstag ein Gegner in der Stockhorn Arena seine Aufwartung, der nur halb so viele Punkte wie die Thuner auf dem Konto hat. Die Tabelle trüge aber, so Lustrinelli: «Aufgrund dessen, was sie bisher gezeigt haben, und auch wenn man das Kader anschaut, sind die Genfer auf der falschen Position.»

Auch Verteidiger und Captain Marco Bürki erwartet ein schwieriges Spiel. «Das ist eine hochqualitative Mannschaft mit erfahrenen Spielern wie Miroslav Stevanovic, die immer gefährlich sind.»

Super League

SRF zwei, Sportflash, 16.10.2025, 20:00 Uhr ; 

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