Schon bei seinem Amtsantritt als FCZ-Trainer hatte André Breitenreiter betont, «offensiven, attraktiven Fussball» von seinem Team sehen zu wollen. Nach 10 Super-League-Runden und 23 erzielten Toren lässt sich resümieren, dass das bislang formidabel gelingt. 6 Vollerfolge sorgen dafür, dass die Zürcher das Duell zwischen YB und Basel – mindestens vorübergehend – zu einem Dreikampf ausweiten.
Freilich sei es eine Momentaufnahme, habe man nun doch 3 Saisons lang hart gegen den Abstieg kämpfen müssen. Doch Breitenreiter betont auch: «Träumen ist immer erlaubt. Ich werde auch niemals die Euphorie bremsen.» Dass der Blick auf die Tabelle bei den FCZ-Anhängern keine schlaflosen Nächte verursacht, liegt auch am sich plötzlich mit traumtänzerischer Sicherheit bewegenden Assan Ceesay.
Ceesay und die Stellschrauben
Der wahlweise als «Transferflop», «Chancentod» oder «Stolperer» abgestempelte Gambier steht bereits bei 8 Ligatoren. Zuvor hatte er in 3 Saisons zusammen nur 6 Treffer erzielt. Er habe an «einigen Stellschrauben» drehen, Ceesays Laufwege und die Zuspiele der Mitspieler auf eine Wellenlänge bringen müssen, erklärt der frühere Stürmer Breitenreiter. Zudem hätten einige intensive Gespräche gewirkt. Und dann ist da noch «Scharfschütze» Antonio Marchesano, der auch schon 6 Mal einnetzte.
Bei all der offensiven Herrlichkeit scheint der FC Zürich langsam auch die Ordnung in der Defensive zu finden. Kassierte man zwischen Ende August und Ende September gegen St. Gallen, YB, Servette und Basel 12 Gegentore in 4 Spielen, wirkte die Verteidigung am Samstag beim 1:0-Sieg gegen Lugano äusserst stabil.
Es soll attraktiv bleiben
Und nach Stabilität und Ordnung sehnte man sich bei den Limmatstädtern mindestens so sehr wie nach offensivem Halleluja. Weder Ludovic Magnin noch Massimo Rizzo bleiben primär dank diesen Attributen in Erinnerung. Letzterer liess den FCZ übrigens mit 3 Siegen in seinen ersten 3 Partien ebenfalls träumen. Dann folgte das böse Erwachen. Breitenreiters Rezept dagegen? «Weiter hart und analytisch arbeiten. Auch, um schönen, attraktiven Fussball zu spielen.»