Es war eine Serie der puren Dominanz, die 2018 endete. Nach 8 Liga-Titeln in Serie musste sich der FC Basel im Kampf um die Super-League-Trophäe seither immer geschlagen geben. Heuer nimmt «Rot-Blau» den sechsten Anlauf auf die nächsten Meisterehren – mit einem Trainer, der als Spieler eine Galionsfigur war.
Alex Frei heisst der Herr, der dem FCB den Erfolg wieder einimpfen soll. Wer, wenn nicht er? Der gebürtige Basler spielte von 1995 bis 1998 und dann wieder von 2009 bis 2013 für den Klub, wurde in seiner zweiten Zeit viermal Meister und zweimal Torschützenkönig. Als Trainer führte er den FC Winterthur zum Aufstieg – und ausgerechnet gegen ebendiesen Klub lanciert Basel die «Mission Champion 2022/23» am Samstagabend.
«Mir wäre es lieber gewesen, würde Basel zuhause spielen, einfach aufgrund der jüngsten Erlebnisse. Aber wir freuen uns. Wir sind fokussiert und wissen natürlich auch um die Stärken und Schwächen Winterthurs», so Frei am Tag vor dem Saisonauftakt.
Beim FCB ist in diesem Sommer kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Neben der Rochade auf der Trainerbank sind 13 Spieler zum Team gestossen, 11 haben den Klub verlassen. Als «herausfordernd, aber angenehm» fasst Frei die Vorbereitung zusammen.
Aber ab und zu würde uns ein bisschen Zurückhaltung und Demut auch guttun.
Ein konkretes Saisonziel mag der 43-Jährige nicht nennen: «Maximaler Erfolg, was auch immer das heisst.» Frei fügt an, dass man «ambitioniert» sei, sowohl die Spieler wie auch der Trainerstab. «Aber ab und zu würde uns ein bisschen Zurückhaltung und Demut auch guttun.»
Weitere Transfers möglich
Auch ohne glasklare verbale Vorgabe, ist klar: Beim FCB soll der Meistertitel her. Ein zweiter Platz ist für den 20-fachen Champion nicht gut genug. Erst recht nicht, möchte man doch die längste Durststrecke seit über 40 Jahren beenden. Von 1980 bis 2002 blieben die Basler ohne Trophäe.
Obwohl der FCB «eine gute Kaderstruktur» habe, werde man weiterhin «Augen und Ohren offenhalten, um die Mannschaft weiter zu verstärken», sagt Frei. Einer, von dem am Rheinknie einiges erwartet wird, ist Jean-Kévin Augustin. Der 25-jährige Mittelstürmer soll ein Goalgetter werden, wie es Frei einst war. Was es braucht, um durchzustarten, weiss der Rekordtorschütze der Schweizer Nati (84 Spiele, 42 Tore) aus eigener Erfahrung: «Geduld, Vertrauen, harte Arbeit.»