Im Sommer 2022 startete der FC Zürich als Meister gegen YB in die neue Saison. Das 0:4 im Wankdorf war ein Vorbote für den weiteren Verlauf der Spielzeit. Die Berner krönten sich am Schluss mit grossem Vorsprung zum 16. Mal zum Meister.
Bei den Zürchern sollten der Startniederlage in der Super League 12 weitere sieglose Partien folgen, Trainer Franco Foda wurde durch Bo Henriksen ersetzt. Der Däne stabilisierte das Team, das die Meisterschaft schliesslich auf Platz 8 beendete.
Unberechenbarer Aufsteiger
Nun ist die Startaufgabe für den FCZ auf dem Papier bedeutend einfacher. Am Sonntag gastiert Yverdon im Letzigrund – die Waadtländer sind eine Wundertüte. «Die haben seit Montag 9 neue Spieler gekauft, das ist unglaublich», lacht Henriksen. Die Vorbereitung auf den Gegner dürfte entsprechend schwierig sein.
Der Übungsleiter schwankt zwischen Vorfreude und leichten Bedenken munter hin und her, wenn er auf den Sonntag vorausblickt. «Wir sind wie kleine Kinder, die an Weihnachten auf die Geschenke warten. Hoffentlich kriegen wir die Energie, die wir brauchen. Ich will Spieler sehen, die unbeschwert aufspielen», sagt der 48-Jährige einerseits. Und andererseits: «Gegen einen Aufsteiger zu starten, ist nie gut. Yverdon wird alles raushauen.»
Unterschätzen verboten
Die starke Challenge-League-Saison von Marco Schällibaums Team, das sich seinen Platz im Oberhaus als Meister der zweithöchsten Spielklasse sicherte, hat in Zürich Eindruck hinterlassen.
«Sie sind nicht der klare Aussenseiter. Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen», warnt Lindrit Kamberi. Daran, dass seine Mannschaft bereit sein wird, lässt der Verteidiger, der den Katastrophen-Start der letzten Saison noch nicht vergessen hat, aber keinen Zweifel. «Wir werden als Einheit auftreten.»
Jeder ist bereit, für den anderen ein paar Extrameter zu gehen.
Auch Donis Avdijaj, der nach seinem Leih-Engagement beim österreichischen Bundesligisten Hartberg zu den Zürchern zurückgekehrt ist, stellt Aufbruchstimmung fest. In den Testspielen gab es nur Siege – allerdings auch gegen Teams, die sich auf eher bescheidenem Niveau bewegen.
«Jeder ist bereit, für den anderen ein paar Extrameter zu gehen. Ausserdem können wir uns auf einen starken 12. Mann verlassen», so Avdijaj. Das verstärkte Fan-Aufkommen könne einen zusätzlichen Schub geben, ist der kosovarische Stürmer überzeugt. «Diese Basis kann zu einer sehr guten Saison führen.»