Am Samstag kommt es im Letzigrund zum 277. Zürcher Derby zwischen Rekordmeister GC und dem aktuellen Super-League-Leader FCZ. Auch wenn das Duell im Vorfeld eigentlich immer Spannung und Spektakel verspricht, waren die Vorzeichen selten so klar verteilt wie vor dem 3. Aufeinandertreffen der Saison.
Das lange Warten von GC auf einen Derby-Sieg
Der Blick auf die Statistik und den aktuellen Formstand spricht eine deutliche Sprache – zugunsten des FCZ:
- Die Grasshoppers warten seit dem 25. Februar 2018, also seit 1076 Tagen, auf einen Derby-Sieg. Keines der letzten 8 Duelle konnte gewonnen werden.
- Der FCZ ist in der Liga seit 11 Spielen ungeschlagen und hat zuletzt 7 Mal in Folge gewonnen. GC hingegen hat aus den letzten 4 Heimspielen nur 3 Punkte geholt.
- GC-Coach Giorgio Contini gewann als Trainer nur eines seiner 18 Pflichtspiele gegen den FC Zürich.
So viel zur Statistik, die ja nur auf dem Papier und nicht auf dem Platz zählt. Aber hinzukommt bei den Grasshoppers, dass mit Kaly Sène ausgerechnet der Toptorschütze gelbgesperrt fehlen wird. Und der Auftritt zum Rückrundenstart in Sion (0:2) dürfte Contini ebenfalls Kopfzerbrechen bereiten. Sein Team brachte nur einen Abschluss auf das gegnerische Tor zustande und gewann nur etwas mehr als 30 Prozent der Zweikämpfe – klarer Tiefstwert eines Teams in der laufenden Super-League-Saison.
Wir müssen dranbleiben und versuchen, alles rauszuhauen, was mit unserer Mannschaft momentan möglich ist.
Contini legt den Fokus auch darum auf sein Team und nicht auf den formstarken Gegner. «Klar, ein Derby ist auch immer Prestige und ein Highlight. Aber wir haben genug damit zu tun, den Fokus auf uns zu richten. Wir wollen gewinnen. Wir müssen dranbleiben und versuchen, alles rauszuhauen, was mit unserer Mannschaft momentan möglich ist», sagte der 48-Jährige. Und er weiss: «Der FCZ macht im Moment sehr vieles richtig. Wir müssen einen guten Plan haben.»
Es ist Multikulti bei uns, das macht es aber interessant.
Er hat zudem die schwierige Aufgabe, die etlichen Neuzugänge aus der Winterpause ins Team zu integrieren. «Es ist Bewegung reingekommen. Das vereinfacht die Arbeit des Trainers aber nicht unbedingt», so Contini. Es gehe jetzt darum, die Neuen ankommen zu lassen und einzufügen. Für ihn ist aber klar: «Alle haben Qualität und sind gute Fussballer.»
Auch Verteidiger Georg Margreitter – im Sommer aus Nürnberg gekommen – fordert Geduld: «Es ist Multikulti bei uns, das macht es aber interessant. Es ist klar, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis sich das Ganze einspielt und findet. In Sion hat man gesehen, das gewisse Abläufe noch nicht stimmen.»
