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Genarrt während der Fasnacht Der FCL im Pech und im Selbstverhinderungsmodus

Luzern hat 2023 in der Super League noch nie verloren. Trotzdem lässt die Punkteausbeute zu wünschen übrig.

Mamadou Diambou und Dejan Sorgic
Legende: Wie geschlagene Hunde Mamadou Diambou und Dejan Sorgic sind nach dem 2:2 in St. Gallen konsterniert. Freshfocus/Marc Schumacher

Am Güdismontag werden an der Luzerner Fasnacht traditionell Orangen verteilt. Grosszügig zeigte sich zuletzt auch der Fussballklub der Stadt: Allerdings gab es für die Gegner kein vitaminreiches Obst, sondern ein paar Punkte.

In den letzten drei Super-League-Partien führten die Innerschweizer immer, spielten am Schluss aber jeweils unentschieden. Zuletzt am Sonntag in St. Gallen, wo man sich gar trotz 70-minütiger Überzahl nicht die vollen drei Punkte sichern konnte.

Noch etwas spezieller: Beim 1:1 gegen YB, beim 1:1 in Lugano und jetzt beim 2:2 in der Ostschweiz fielen alle Gegentreffer auf Penalty – die Strafstösse erfolgten immer erst, nachdem der VAR konsultiert worden war.

«In drei Spielen hintereinander vier VAR-Penaltyentscheide gegen uns: Ich glaube, das ist weltweit einmalig. Wir sind extrem frustriert», brachte Trainer Mario Frick die Gefühlslage auf den Punkt.

Die Strafstösse gegen den FCL in den letzten 3 Partien

Auch Pascal Loretz, der seit den verletzungsbedingten Ausfällen von Marius Müller und Vaso Vasic das Tor hütet, dürfte das Aug-in-Aug-Spiel mit einem Schützen aus 11 Metern langsam satt haben. Der erst 19-Jährige hat seine Feuertaufe in der höchsten Liga nämlich mit Bravour bestanden und liess sich sonst nicht bezwingen. Zum Nonplusultra würde nur noch ein gehaltener Penalty fehlen.

Das Pech scheint den Luzernern gegenwärtig an den Füssen zu kleben, schliesslich waren die Penalty-Szenen nicht auf den ersten Blick klar als solche ersichtlich – und die schwierig auszulegende Hands-Regel hat in dieser Saison auch schon auf anderen Plätzen für Kopfschütteln gesorgt.

Dennoch muss man feststellen, dass sich Fricks Interviews nach den Spielen schon seit längerer Zeit gleichen. Zu oft stand sich der FCL nach guten Ausgangslagen schon selbst im Weg. Etwa beim Auftakt nach der Winterpause, als man es schaffte, gegen den FCZ eine beruhigende 2:0-Führung in den Schlussminuten noch zu verspielen.

Platz 5 ist zu wenig

Im Moment liegt Luzern hinter den europäischen Rängen auf dem 5. Tabellenplatz. Hätte man nur schon die letzten 3 Partien nicht hergegeben, wäre es punktgleich mit Servette Platz 2. Berücksichtigt man die Umstände, wird aus einer guten Bilanz seit Jahresbeginn (5 Spiele, keine Niederlage) dann eben doch eine mässige (4 Unentschieden, nur 1 Sieg).

Die Affäre um den um seine Anteile erleichterten Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg war zum Auftakt der Fasnacht am letzten Donnerstag das grosse Thema. Frick wäre es wohl recht, wenn das närrische Treiben nicht weiter aufs Sportliche übergreifen würde.

Super League

SRF zwei, Super League – Highlights, 19.02.2023, 19:00 Uhr ; 

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