Für die Young Boys geht es eigentlich schon länger nicht mehr darum, ob sie Meister werden. Vielmehr lautet die Frage: Wann machen sie den Sack zu?
Trotz der einsamen Kreise an der Tabellenspitze infolge fehlender Konkurrenz: Ansporn hat Gelb-Schwarz auf der Ziellinie zur Titelverteidigung in mehrfacher Hinsicht. Denn das Team von Trainer Gerardo Seoane ist bestens aufgestellt, um dem FC Basel – seinem langjährigen Vorgänger als Branchenleader – gleich 3 Rekorde zu entreissen:
- 1. Meister mit der höchsten Punktzahl: Der FC Basel totalisierte in seiner glanzvollen Saison 2016/17 am Ende 86 Punkte . YB hat aktuell 69 Punkte auf dem Konto, zu gewinnen sind bis zum Meisterschaftsschluss noch 30 Zähler.
- 2. Meister mit dem grössten Vorsprung: 20 Punkte und mehr holte der FCB in der Spielzeit 2011/12 auf die Konkurrenz heraus. Das Polster der Berner auf Rang 2 beträgt jetzt schon 21 Zähler.
- 3. Meister zum frühestmöglichen Zeitpunkt: Nach 30 Runden war im Frühjahr 2017 das Solo der Basler in trockenen Tüchern.
YB könnte sich bei entsprechender Konstellation bereits nach der «Englischen Woche» am kommenden Sonntag, also nach der 28. Runde, als Meister feiern lassen. Im Vorjahr war die Erlösung nach 32 Matches perfekt – nach einem aufwühlenden 2:1 im Stade de Suisse gegen Luzern mit dem heutigen YB-Trainer Seoane an der Seitenlinie.
Auf dem Weg zur möglichen Turbo-Titel-Entscheidung trifft der Spitzenreiter am Mittwoch auf Luzern, seinen einzigen Bezwinger in dieser Saison (2:3 Anfang Oktober in der Meisterschaft und 0:4 kürzlich im Cup-Viertelfinal), sowie 4 Tage später vor eigenem Anhang im Kantonsderby auf den FC Thun.
- 4 Punkte aus diesen beiden Partien reichen den Hauptstädtern, falls das zweitplatzierte Basel gleichzeitig auswärts beim FCZ und im St. Jakob-Park gegen Lugano einen Doppel-Nuller einfährt.
- Sollte der FCB maximal 2 Remis erreichen und YB sowohl Luzern wie auch Thun schlagen, ist die Sache ebenfalls am 7. April geritzt.
Und dann gibt es noch diese Zahlenspielerei: Würden dem alten und neuen Meister nicht regelmässig K.o.-Schläge in der 90. Minute oder noch später glücken, hätte er 12 Punkte weniger ergattert. In diesem Fall wären die Würfel noch längst nicht gefallen.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, «Super League – Goool», 31.03.2019 18:00 Uhr