Dass Sporting Lissabon für YB eine Nummer zu gross sein wird, war eigentlich spätestens nach dem Hinspiel (1:3) klar. Trotzdem hatten die Berner vor dem Rückspiel noch Hoffnungen auf das Weiterkommen. Mit dem 1:1 gelang auswärts zwar ein Achtungserfolg, das Wunder blieb allerdings aus. So musste sich der Schweizer Meister aus dem europäischen Geschäft verabschieden.
«Die Leistungen waren gut, aber nicht sehr gut», resümierte Christoph Spycher nach der Partie in Lissabon. Für einen Exploit hätte alles zusammenpassen müssen. Vor allem auch im Hinspiel, wo man zu einfache Gegentore erhalten habe. Insgesamt sei das Fazit aber positiv, denn mit dem Erreichen der Champions-League-Gruppenphase und dem europäischen Überwintern seien die Ziele erreicht worden.
Wicky-Abgang?
Das Spiel in Lissabon könnte auch Raphael Wickys letztes internationales Spiel als YB-Trainer gewesen sein. Seine Zukunft ist weiterhin ungeklärt, der Vertrag läuft im Sommer aus. «In dieser Frage sind nur zwei Parteien wichtig. YB und Raphael Wicky», erklärte Spycher.
Sie werden in Ruhe zusammen analysieren, ob sie gemeinsam in die Zukunft gehen. Ein richtiges Bekenntnis zum Trainer tönt anders. Wann ein Entscheid gefällt werde, sagte Spycher nicht. Aber er meinte: «Wir kommunizieren, wenn es etwas zu kommunizieren gibt.»
Keine Kritik
Mit dem Double-Gewinn und der Qualifikation für die «Königsklasse» hätte Wicky resultatmässig die Argumente eigentlich auf seiner Seite. Auch nach dem Aus gegen Sporting übte Spycher keine Kritik am Trainer: «Schlussendlich sind es immer noch 11 Spieler, die auf dem Platz stehen.»
Nach aussen hin gibt es für Spycher also wenig auszusetzen. Er betont aber auch immer wieder, dass die Dinge vor allem intern besprochen werden. Wie es mit Wicky und YB ab Sommer weitergeht, bleibt weiterhin offen – obwohl die Argumente für eine Verlängerung da wären, bleibt ein positives Signal von YB bislang aus.