Der FC Zürich steht seit dem Abgang von Marinko Jurendic Ende Juli ohne Sportchef da. Zwar holte Präsident Ancillo Canepa Spieleragent Milos Malenovic als externen Berater ins Boot, einen direkten Nachfolger von Jurendic sucht man beim Stadtklub jedoch noch immer vergebens.
Obwohl der scheidende Sportchef die Kaderplanung gemäss Klubangaben vor seinem Abgang noch abschloss, war davon auf dem Papier nur wenig zu sehen. Während andere Super-League-Klubs im Sommer mächtig aufrüsteten, lotsten die Zürcher vor dem 4. Meisterschafts-Durchgang nur Fabio Daprelà und den jungen Arad Bar nach Zürich.
Erst am Montag folgte die Verpflichtung des irischen U21-Nationalspielers Armstrong Oko-Flex. Der 21-Jährige mit nigerianischen Wurzeln soll in der Offensive den nach Lorient in die französische Ligue 1 transferierten Aiyegun Tosin ersetzen. Weitere namhafte Abgänge im Sommer waren jene von Leistungsträgern wie Becir Omeragic, Fidan Aliti oder der zurückgetretenen Klub-Legende Blerim Dzemaili.
Eingespielte Truppe
Gleichwohl läuft es der FCZ-Ausgabe 2023/24 in der noch jungen Saison wie am Schnürchen. 4 Spiele, 10 Punkte, 10:2 Tore und Platz 1 lautet die sehenswerte Bilanz des Stadklubs. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte der FCZ nach miserablem Auftakt nach 15 Spieltagen erst 9 Zähler auf dem Konto.
Dafür kann Trainer Bo Henriksen diesmal – auch wegen des ruhigen Transfersommers – auf eine eingespielte Truppe zurückgreifen, die schon in der Rückrunde der vergangenen Saison einen Aufwärtstrend zu verzeichnen hatte. Der Däne schickte bisher viermal die gleiche Startelf auf den Rasen, diese zahlte das entgegen gebrachte Vertrauen mit Punkten zurück.
Parallelen zu 2021/22
Einen ähnlich guten Saisonstart hatten die Zürcher zuletzt vor zwei Jahren hingelegt. Damals startete das Team unter André Breitenreiter gar mit 4 Siegen in die Saison, am Ende stemmte man völlig überraschend den Meisterpokal in die Höhe.
Den FCZ als neuen Meisterfavoriten auszurufen, käme nach nur vier gespielten Runden selbstredend zu früh. SRF-Experte Kay Voser sieht aber durchaus Parallelen zu damals: «Sie spielen ähnlich wie in der Meistersaison. Sie stehen defensiv solid und spielen nach vorne schnell und kaltblütig.»
Canepa sprach unlängst davon, bis am 1. Oktober einen neuen Sportchef zu präsentieren. Und mit der neuen Kraft Oko-Flex ist es auf dem Rasen schon einmal ein Schritt vorwärts gegangen. Die Konkurrenz dürfte also gewarnt sein.