Er ist jung, frisch und soll den FC Lugano vor dem Abstieg bewahren: Im Tessin ruhen die Hoffnungen auf dem erst 29-jährigen Jung-Trainer Guillermo Abascal. Mit der Verpflichtung des Spaniers ist Präsident Angelo Renzetti aber auch ein Risiko eingegangen.
Denn: Einen Leistungsausweis kann Abascal nicht wirklich vorweisen. Als einzige Profi-Mannschaft hat er bisher Chiasso in der Challenge League trainiert. Aus 28 Spielen resultierten nur 8 Siege, Anfang April folgte die Entlassung.
Wieso einen unerfahrenen Trainer?
Was also trieb Renzetti dazu, einen jungen, unerfahrenen Trainer in der wichtigsten Phase der Saison zu engagieren? «Er bringt den Enthusiasmus und die Freude am Spiel zurück ins Team», sagte Renzetti.
Der Präsident setzt mit Abascal alles auf eine Karte, scheint aber von seinem Entscheid überzeugt zu sein. Der Vertrag mit dem Spanier hat auch im Falle eines Abstiegs in die Challenge League seine Gültigkeit. «Ich bin sicher, den richtigen Entscheid gefällt zu haben», so Renzetti.
Junge Trainer sind Programm
Abascal ist zwar der mit Abstand jüngste Trainer in der Super League. Es fällt aber auf, dass auch in der Schweiz vermehrt auf junge Coaches gesetzt wird. 4 Trainer sind unter 40 Jahre alt und Maurizio Jacobacci ist der einzige, der über 50 ist.
Und ein Blick zum nördlichen Nachbarn bestätigt, dass ein Team mit jungen Trainern durchaus erfolgreich sein kann. In der Bundesliga liegt Schalke mit dem 32-jährigen Domenico Tedesco auf Rang 2, Hoffenheim belegt mit Julian Nagelsmann (30) derzeit den 6. Tabellenrang.
Sendebezug: Radio SRF 3, laufende Live-Einschaltungen, 14.04.2018